Bad Bramstedt (em) Helmer Krane, Ortsvorsitzender der FDP Bad Bramstedt, zu den Äußerungen der SPD und des Vorsitzenden der CDU-Stadtverordnetenfraktion, Werner Weiß, über moderne Familienpolitik:

„Für uns Liberalen ist ganz klar, dass alle Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind haben möchten, einen bekommen müssen. Und gerade weil das Thema so wichtig ist, muss man schonungslos über die eigenen Fehler und Versäumnisse sprechen. CDU und SPD betreiben aber Schönrederei darüber, was in Sachen Ausbau von Betreuungsplätzen in den letzten Jahren passiert ist. Fakt ist, dass der Rechtsanspruch auf eine U3-Kindertagesbetreuung seit 2008 beschlossene Sache ist.

Das hat aber auch Bad Bramstedt nicht davon abgehalten, sich erst auf den letzten Drücker Gedanken über den Ausbau von Plätzen zu machen. Dann wurden hektisch Maßnahmen beschlossen, die deswegen auch unnötig teuer ausgefallen sind, weil man zu ungünstigen Zeiten ausschreiben musste. Die 16 Kinder, die bei einem Krippenplatz dieses Jahr leer ausgegangen sind, sind das traurige Ergebnis dieses Vorgehens. Und dafür loben sich nun CDU und SPD über den grünen Klee hinweg? Die betroffenen Eltern können sich bedanken. Parallel dazu beruft sich die Stadt immer wieder auf die vom Kreis Segeberg empfohlene Platzanzahl in Höhe von 50 Prozent aller im Ort lebenden Kinder bis zu drei Jahren. Dass dieser Wert viel höher liegt als die reale Nachfrage im Ort, stört dabei anscheinend niemanden außer uns, wie die Reaktionen auf die Warnung von Joachim Behm zeigen, keine teuren Überkapazitäten zu schaffen.

Wir halten uns lieber an lokale Erfahrungswerte, als an allgemeine Empfehlungen. Einen verantwortungsvollen Umgang mit Geldern schulden wir auch der kommenden Generation. Wenn Herr Weiß und die CDU unter moderner Familienpolitik also verstehen, dass man lange wartet und dann hektisch, schuldenfinanziert Kapazitäten schafft, die wahrscheinlich nicht gebraucht werden, dann steht die FDP gerne für die nach CDU-Sicht „veraltete“ Familienpolitik, nach der man bedarfsgerecht baut und der kommenden Generation keinen Berg an Schulden hinterlässt. CDU und SPD täte mehr Selbstkritik anstelle von Selbstlob gut. Wir alle die FDP eingeschlossen müssen uns fragen, was die Stadt beim KiTa-Ausbau bisher falsch gemacht hat, um es in Zukunft besser zu machen.“