Bad Bramstedt (em) Helmer Krane, Ortsvorsitzender der FDP Bad Bramstedt, erklärt zum Beginn des Bürgerbegehrens für den Erhalt des Hauses der Sozialen Dienste: „Nachdem alle Hürden genommen wurden, ist am Samstag mit dem Sammeln der Unterschriften begonnen worden. Am ersten Tag kamen bereits 113 Unterschriften für den Erhalt des denkmalgeschützten Hauses der Sozialen Dienste zusammen.

Den Unterstützern des Bürgerbegehrens geht es nicht um eine, nach dem CDUFraktionsvorsitzenden Weiß, ‚absurde’ Dagegen-Kampagne. Die FDP Fraktion hat noch am 12. November im Finanzausschuss den anderen Fraktionen eine Kostenanalyse zu den bis dahin bekannten Möglichkeiten vorgelegt. Daraus ergibt sich, dass es zum Abriss des Hauses der Sozialen Dienste günstigere Alternativen gibt darunter ein Ausbau der KiTa-„Löwenzahn“ zusammen mit einer Weiternutzung der Räume des Hortes „Wühlmäuse“ im Haus der Sozialen Dienste.

Das weiß auch Herr Weiß als Vorsitzender des Finanzausschusses. Ein Ausbau der KiTa-„Löwenzahn“ hätte den Vorteil, dass die Stadt wegen der Beteiligung eines privaten Investors die Kosten nicht alleine tragen müsste. Zudem ist ein daran anschließendes flexibles Mietverhältnis für die Stadt bei den unsicheren wirklichen Bedarfszahlen vorteilhaft. Schon heute werden uns noch immer freie KiTa-Plätze in Bad Bramstedt gemeldet. Es greift auch zu kurz, die Sanierungsbedürftigkeit des Hauses der Sozialen Dienste als Argument für den Abriss zu verkaufen. Für eine Sanierung rechnet die Stadt mit ca. 315.000 EURO. Wenn zeitgleich ein KiTa-Neubau mit 1,45 Mio. EURO im Haushalt angesetzt wird, zeigt schon das, dass es für die Stadt langfristig günstiger ist, Immobilien zu sanieren, anstatt die Werte mit einem Abriss zu vernichten und teuer neu zu bauen.

Im Ergebnis heißt das: Bei einer Übernahme von Kosten des Ausbaus der KiTa- „Löwenzahn“ durch den Privatinvestor und von der Stadt zu tragende finanziellen Aufwendungen für eine bedarfsgerechte Nutzung der Räume des Hortes „Wühlmäuse“ wäre sehr wahrscheinlich noch genügend Geld vorhanden, um das Haus der Sozialen Dienste zu sanieren und die Stadt würde dennoch weniger Geld ausgeben, als es bei den bisherigen Plänen der Fall wäre. Und auch wenn die Abriss-Befürworter den Eindruck erwecken: Es steht noch nicht fest, ob es für die im Haus der Sozialen Dienste sitzenden Verbände eine wirtschaftliche Alternative gibt.

Die im Dezember bekannt gewordene Idee eines neuen Gebäudes ist noch nicht in trockenen Tüchern. Weiterhin ist ungeklärt, ob die bisher mietbefreiten Bewohner des Hauses die dortige Miete zahlen könnten. Des Weiteren bleibt es dabei, dass die Altonaer Str. und die sechs Elternparkplätze für den zu erwartenden Zu- und Bringverkehr nicht geeignet sind. Eltern so zum Gebrauch des Fahrrades anzuhalten wie argumentiert wurde ist nicht nur unrealistisch, sondern geht auch an den berechtigten Bedürfnissen berufstätiger Eltern vorbei. Die Unterstützer des Bürgerbegehrens möchten KiTa-Plätze schaffen, aber sie halten den Abriss des Hauses der Sozialen Dienste für den falschen Weg. So wären Lösungen ohne einen Abriss auch deutlich schneller umzusetzen. Unabhängig davon, ob das Bürgerbegehren rechtzeitig genügend Unterschriften bekommen wird: Es ermöglicht, dass es endlich eine gründliche Diskussion über den Abriss gibt.

Bis zu einer Entscheidung werden viele auch parteiunabhängige Unterstützer Unterschriften sammeln. Auf facebook gibt es eine Seite, auf sich alle über den Fortschritt des Bürgerbegehrens informieren können: Bürgerbegehren „Haus der Sozialen Dienste. Die Abriss-Befürworter tuen gut daran, die Kritik des Bürgerbegehrens ernst zu nehmen und ihr sachlich und inhaltlich richtig zu begegnen.“