Tasmanien/Bad Bramstedt (sv) Schon vor unserer Abreise hatten wir uns um einen Job bemüht, damit wir auf unserer Reise erstmal eine sichere Anlaufstelle hatten. Im Internet gibt es mehrere Seiten, auf denen Arbeitgeber ihre Jobangebote für Backpacker einstellen können, um so eine Kontaktaufnahme zu ermöglichen (backpackerjobboard.com, gumtree.org und taw.com.au). Dort haben wir auch eine interessant klingende Anzeige der GuideFallsFarm auf Tasmanien gefunden.

Nachdem wir die Farmbesitzerin dann auf Facebook angeschrieben hatten, war uns der erste Volunteerjob sicher. Das bedeutet, wir bekommen zwar keine Bezahlung, aber dafür einen Schlafplatz und Verpflegung. Die Farm, auf der wir arbeiten, liegt in Nordtasmanien und hier ist es zu dieser Jahreszeit noch unglaublich kalt. Wer plant im Winter nach Südaustralien zu fliegen, sollte tatsächlich an Mütze und Handschuhe denken, besonders in Tasmanien. Trotzdem ist auch Sonnencreme angebracht, denn wenn die Sonne scheint, hat sie eine unglaubliche Kraft. Die Guide Falls Farm ist eine Art großer Streichelzoo, bei dem die Besucher Eintritt zahlen und dann alle möglichen Farmtiere, aber auch Emus und Alpakas füttern können. Die Besitzer haben die Farm vor circa sieben Monaten übernommen und sind sehr offene und herzliche Menschen. Schon des Öfteren wurden wir abends zum Essen eingeladen. Auch ist das uns entgegengebrachte Vertrauen bemerkenswert. So kümmern wir uns auch mal einen Tag allein um die Farm, wenn die Besitzer andere Volunteers wegbringen wollen und in die Stadt fahren, um Besorgungen zu machen. Überhaupt sind die Australier hier sehr entspannt.

Farmarbeit
Größtenteils bestehen unsere Aufgaben aus dem Füttern der Tiere und sauber machen, in jeder erdenklichen Variation. Morgens müssen die Kühe auf die Weide gebracht werden und danach betreuen wir die Besucher, die sich die Farm anschauen wollen. Wenn man im Regen draußen ist, um noch die letzten Tiere zu versorgen, ist der Unterschied zu Deutschland nicht sehr groß. Dafür aber umso mehr, wenn man an einem der sonnigen Tage den nahegelegenen Guide Fall Wasserfall besucht und sich plötzlich im Urwald wiederfindet. Was man in Tasmanien sonst so beachten sollte: Als wir anfingen, unsere Tasmanienrundreise zu planen, hatten wir uns gedacht, einfach ein Auto zu mieten. Allerdings liegt in Australien das Vermietungsalter meistens bei 21, wenn nicht sogar bei 25 Jahren und so ist die einzige in Frage kommende Autovermietung in Hobart, der südlichsten Spitze Tasmaniens. Ein weiteres Problem stellt die Tatsache dar, dass es in Tasmanien keine Züge gibt. Die einzige Möglichkeit von A nach B zu kommen sind Busse, die hier nicht so häufig die Haltestellen anfahren. Das soll uns aber trotzdem nicht davon abhalten, uns den Cradle National Park anzugucken, der einer der großen Touristenmagnete Tasmaniens ist. Mehr davon beim nächsten Mal!

Mein Geheimtipp
Ein absoluter Geheimtipp ist das kleine Cafe „The Rectory“ ein paar hundert Meter vom Anleger der Stadt Devonport entfernt. Als wir mit der Fähre nach Tasmanien gefahren sind, kamen wir morgens um halb sieben in Devonport an und brauchten erstmal ein ordentliches Frühstück. Durch Zufall sind wir auf dieses nach einem Wohnhaus aussehende Café gestoßen, das so früh schon auf hatte. Wir bekamen hausgemachten Toast mit richtig gutem Bacon und einen Berg Pancakes mit Obst. Sehr familiär und freundlich gestaltet.