Bad Segeberg (em) Die Zahl der Arbeitslosen sinkt wieder, doch die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auf einem guten Niveau erhalten. Der Ausbildungsmarkt hat mehr ältere Bewerber/innen.

Im Kreis Segeberg waren im März 7.528 Männer und Frauen arbeitslos. Damit ist die Zahl um 127 oder 1,7 Prozent zum Vormonat gesunken. Gegenüber dem Vorjahr liegt die Zahl um 136 Personen oder 1,8 Prozent höher. Die Arbeitslosenquote1) ist von 5,4 Prozent im Vormonat auf 5,3 Prozent gesunken. Vor einem Jahr hatte sie ebenfalls 5,3 Prozent betragen.

„Nach dem milden Winter hat sich der Arbeitsmarkt im März wieder positiv entwickelt. Der Abbau der winterlichen Saisonarbeitslosigkeit wird sich in den nächsten Wochen weiter fortsetzen. Ob Baugewerbe, Gastronomie oder Handwerk der Bedarf an Arbeitskräften ist in vielen Branchen da. Betriebe, die Einstellungen planen, sollten ihre offenen Stellen jetzt dem Arbeitgeber-Service melden. Derzeit können wir noch viele gute Bewerber vermitteln“, so Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn.

Im Kreis Segeberg meldeten sich im März 622 Menschen (Februar: 652) aus einer Beschäftigung und weitere 461 (Februar: 513) nach einer Ausbildung oder Qualifizierung neu arbeitslos.

Deutlich mehr Menschen nahmen im vergangenen Monat eine Erwerbstätigkeit auf. Im Kreis konnten sich im März 654 Menschen (Februar: 497) aus der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung abmelden.

Von den insgesamt 7.528 Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) im März 3.072. Damit ist die Zahl um 190 Personen oder 5,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Es waren 143 Personen oder 4,4 Prozent weniger als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet.

Bei den Jobcentern (Grundsicherung) wurden 4.456 arbeitslose Männer und Frauen registriert, dies waren 63 oder 1,4 Prozent mehr als im Februar. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl um 279 Personen oder 6,7 Prozent. Darunter waren 159 Langzeitarbeitslose.

Zu den 7.528 Arbeitslosen kamen im März 1.861 weitere Menschen, die ohne Arbeit sind. Insgesamt 9.389 Personen befanden sich damit im Kreis Segeberg in Unterbeschäftigung 2). Die Unterbeschäftigung ist in den letzten zwölf Monaten um 297 Personen gestiegen. Damit wuchs die Zahl der Unterbeschäftigten gegenüber März 2013 um 3,3 Prozent.

Arbeitgeber gaben dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Elmshorn und des Jobcenters Kreis Segeberg 561 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf. Das sind 47 weniger als im Februar (-7,7 Prozent).

Insgesamt sind derzeit 1.499 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen von den Unternehmen im Kreis Segeberg zur Besetzung aufgegeben. Das Angebot an gemeldeten Arbeitsstellen liegt damit um 35 Stellen oder 2,4 Prozent über dem des Vorjahres.

Ausbildungsmarkt
Das Verhältnis von gemeldeten Ausbildungsstellen und Ausbildungsbewerbern hat sich im Kreis Segeberg weiter angeglichen. Jugendliche finden im Kreis noch viele interessante Ausbildungsangebote bei attraktiven Unternehmen. „Es lohnt sich, nach Alternativen zum Wunschberuf zu schauen. Oft gibt es interessante Ausbildungsberufe mit ähnlichen Tätigkeiten und Voraussetzungen, die aber bessere Chancen bei der Ausbildungsplatzsuche bieten, “ rät Thomas Kenntemich.

Wer sich als Einzelhandelskaufmann/frau bewirbt, für den kommt vielleicht auch der Beruf Drogist/in in Betracht. Neben dem Industriemechaniker gibt es im Metallbereich gute Ausbildungsangebote zum Feinwerkmechaniker/in. Ausbildungsmöglichkeiten als Kfz-Mechatroniker/in gibt es auch im Bereich Nutzfahrzeugtechnik oder man informiert sich über den Mechaniker/in Land- und Baumaschinentechnik.

Einen guten Überblick über das aktuelle Ausbildungsplatzangebot erhalten Jugendliche und ihre Eltern auf den Ausbildungsplatzbörsen am 10. April (14 bis 17 Uhr) in der Arbeitsagentur Bad Segeberg und am 9. April (13 bis 16.30 Uhr) in der Arbeitsagentur Elmshorn.

Seit Oktober 2013 meldeten sich im Kreis Segeberg 1.201 Ausbildungsplatzbewerber bei der Berufsberatung, dies waren 75 oder 6,7 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Von den gemeldeten Bewerbern waren Mitte März noch 775 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Durch die gute Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt haben auch ältere Bewerberinnen und Bewerber bessere Chancen. Während es in den Vorjahren kaum Ausbildungssuchende über 25 Jahre gab, meldeten sich in den letzten sechs Monaten schon rund 100 junge Erwachsene zusätzlich bei der Ausbildungsplatzvermittlung.

„Mit der Initiative Spätstarter werben wir verstärkt bei ungelernten Erwachsenen zwischen 25 und 35 Jahren für betriebliche Ausbildung. Fachkräfte sind seltener von Arbeitslosigkeit betroffen und verdienen in ihrem Erwerbsleben rund 250.000 Euro3) mehr als ein Ungelernter. Betriebe können offene Ausbildungsplätze besetzen und dadurch die benötigten Fachkräfte gewinnen, “ sagt Thomas Kenntemich.

Im gleichen Zeitraum haben die Unternehmen im Kreis 1.135 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet. Dies sind 32 oder 2,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen waren im März noch 818 unbesetzt, beziehungsweise die Bewerbungsverfahren noch nicht abgeschlossen.

Ausbildungssuchende haben im Raum Norderstedt besonders gute Chancen. Statistisch gibt es dort mit derzeit 161 unversorgten Ausbildungsbewerbern und 349 offenen Ausbildungsstellen mehr als doppelt so viele Angebote wie Bewerber.