Bad Segeberg (em) Jedes Jahr im Herbst der gleiche bange Griff in den Briefkasten. Die Jahresabrechnungen der Stadtwerke für Strom und Gas werden zugestellt. Wem eine Kostenerstattung winkt, dem hüpft das Herz. Nachzahlungen hingegen sind besonders dann schmerzhaft, wenn man sich den Verbrauch nicht erklären kann.

„Viele Verbraucher fragen sich angesichts der Rechnungshöhe, ob der eigene Energieverbrauch eigentlich ‚hoch‘, ‚normal‘ oder ‚niedrig‘ ist“, berichtet Iris Thyroff-Krause, Energieexpertin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

Beim Stromverbrauch kann ein Haushalt als vorbildlich gelten, der (ohne Warmwasser) jährlich höchstens 500 Kilowattstunden (kWh) als Grundmenge für den Haushalt zuzüglich je 500 kWh pro Person verbraucht. Das bedeutet für einen 3-Personen-Haushalt maximal 2.000 kWh. „Das mag ehrgeizig erscheinen, ist aber mithilfe effizienter Geräte, sparsamer Leuchtmittel und einem überlegten Nutzerverhalten machbar“, weiß die Expertin aus Erfahrung. Wer deutlich mehr verbraucht, hat viele Sparpotenziale noch nicht ausgeschöpft.

Um einen Vergleichswert beim Gas zu ermitteln, wird der Jahresverbrauch, der auf der Rechnung in Kilowattstunden (kWh) angegeben ist, durch die Quadratmeterzahl der Wohnfläche geteilt. Bei heutigen Gaspreisen sind Werte von 100 bis 150 kWh/m² für Geldbeutel und Umwelt gerade noch hinnehmbar. „Ziel sollte es sein, den Verbrauch auf deutlich unter 100 kWh/m² zu senken“, empfiehlt Iris Thyroff-Krause. Gerade in älteren Gebäuden werden aber sogar Werte von 180 kWh/m² erreicht und teilweise deutlich überschritten. Dies belastet den Geldbeutel enorm und sollte Anlass sein, sich zu Einsparmöglichkeiten anbieterunabhängig und individuell beraten zu lassen.

Unterstützung bei der Suche nach Energiefressern und bei Fragen rund ums Energiesparen im Alltag bietet die Energieberatung der Verbraucherzentrale: Das nächste persönliche Gespräch in Bad Segeberg findet Freitag, 7. September von 10 bis 13 Uhr in den Räumen der Schuldnerberatung, Kirchplatz 1, mit der Energieberaterin Dipl.-Ing. Iris Thyroff-Krause statt.

Die notwendigen Termine für die persönliche Energieberatung der Verbraucherzentrale vergeben die Mitarbeiter der Schuldnerberatung gerne unter der Telefonnummer 0 45 51 - 90 84 40 oder 018 809 802 400 (0,14 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer).

Die Beratung findet regelmäßig zu allen Energiethemen statt und wird gegen eine Kostenbeteiligung von 5 Euro/30 Minuten durch qualifizierte Fachleute Architekten, Bauingenieure, Bauphysiker und Versorgungsingenieure kompetent durchgeführt.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale ist seit über 30 Jahren verlässlicher Begleiter auf dem Weg in eine energieeffiziente Zukunft. Deutschlandweit führt die Einrichtung jährlich über 90.000 Beratungen zu Themen wie Stromsparen, Anbieterwechsel, erneuerbaren Energien, Wärmedämmung, Heiztechnik und vielem mehr durch. Mit Erfolg: Jedes Jahr werden dadurch bis zu 600.000 Tonnen CO2 vermieden, zwei Milliarden kWh Energie eingespart und Investitionen in Höhe von mindestens 40 bis 80 Millionen Euro angestoßen. Die Energieberatung steht jedem privaten Verbraucher zur Verfügung. Die Berater informieren anbieterunabhängig und neutral. Sie sind ausschließlich den Verbraucherinteressen verpflichtet. Das wird durch die Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium garantiert. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.