Nahe (em) Auf dem traditionellen Neujahrsempfang von Nahes Christdemokraten konnte der Vorsitzende Dr. Manfred Hoffmann am Sonntag über. 100 Gäste im Bürgerhaus an der B432 begrüßen. In diesem Jahr wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Essen auf Rädern des DRK für die Gemeinde Nahe mit dem Bürgerehrenpreis ausgezeichnet.

Unter den Ehrengästen hatten sich der CDU Kreistagkandidat Marek Krysiak, die Bürgermeister Holger Fischer (WDN), Peter Reese aus Itzstedt (CDU), Bernhard Dwenger aus Kayhude (CDU), der Kreistagsabgeordnete Uwe Voss (CDU) und ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger sowie Vorsitzende der ortsansässigen Vereine und Verbände, Vertreter der Kirche und Freiwilligen Feuerwehr und, eingefunden. Geehrt wurden vier Bürger der Gemeinde Nahe, die ehrenamtlich seit vielen Jahren Mitmenschen, die sich selbst kein Essen zubereiten können, mit warmer Mahlzeit versorgen. Nach dem Prosecco-Empfang und vor dem Imbiss vom „La Trattoria“-Pizza-Buffet“ sprach Ole-Christopher Plambeck MdL über die ersten Erfolge der Jamaika-Koalition in Kiel. Für die zahlreich anwesenden Kommunalpolitiker waren die Ausführung zum Kommunalpaket, welches die Landesregierung mit den Kommunalen Spitzenverbänden ausgehandelt hatte, besonders wichtig. Das Land wird in den nächsten drei Jahren den Kommunen über 270 Millionen Euro für die Bereiche Kinderbetreuung, Schulbau- und Sportstättensanierung, Infrastruktursanierung oder für Feuerwehrgerätehäuser zur Verfügung stellen. Insbesondere bei den Kita-Kosten wird das Land zukünftig wieder über 30 Prozent mitfinanzieren.

Der CDU Ortsvorsitzende Dr. Manfred Hoffmann zum Ehrenamt in Nahe.
„Der CDU-Ortsverband Nahe hat sich neben seinen Aufgaben in der Kommunalpolitik zum Ziel gesetzt, die ehrenamtliche Tätigkeit im Dorf zu fördern und diejenigen zu ehren, die über eine lange Zeit mit viel Engagement dieses ausfüllen. Das Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und ermöglicht uns, viele Aufgaben zu erfüllen, die vom Staat nicht zu erbringen sind.

Das Ehrenamt ist Aufgabe. Das Ehrenamt ist oft auch Freude. Vor allem aber ist das Ehrenamt Gemeinschaft: Schließlich übt niemand ein Ehrenamt ausschließlich für sich selbst aus sondern immer für andere. Das Ehrenamt schafft neue Verbindungen. Das Ehrenamt stellt viele Menschen immer wieder vor neue Herausforderung. Deswegen ist ein Ehrenamt nicht nur ein Gewinn für andere, sondern immer auch für einen selbst. Alles dieses konnten mir die vier bestätigen. Ich kann Ihnen versichern: Wir brauchen die Ehrenamtler tatsächlich. Jeden Einzelnen von Ihnen.
In seiner Laudatio schilderte der CDU Ortsvorsitzende die ehrenamtliche Arbeitsweise der DRK-Gruppe.

Bernhard Born, Heide Heine-Sander, Marion Petersen und Ingrid Wrage versorgen auch an sämtlichen Feiertagen ihre Essenempfänger. Das erfordert immer viel Verständnis für den anderen und was noch mehr hilft ist die Freundschaft zwischen den Personen. Da wäre Bernhard Born zu nennen. Er stammt aus der Domäne Laschendorf bei Malchow. 1953 hat er sich Pfingsten in den Westen abgesetzt. Nur seine Eltern haben davon gewusst. Als gelernter Zimmermann ist er über Erbach im Odenwald kurz darauf nach Hamburg und später dann nach Nahe gekommen.

Heide Heine-Sander ist in Hannover aufgewachsen. Später hat sie in Duvenstedt gewohnt und in Schnelsen. Als die Firma den Standort von Hamburg nach Köln verlegte, ist sie in Norddeutschland geblieben und 1991 nach Nahe gezogen. Marion Petersen ist in Nahe geboren und hat mit ihrem Mann vier Jahre in Hamburg gewohnt. Aber dann sind beide wieder zurückgekommen. Ich kann verstehen, dass es zuhause schöner ist als in der Stadt. Ingrid Wrage, und das wusste ich bisher auch nicht, ist die jüngere Schwester von Marion. Sie ist ihrem Geburtsort immer treu geblieben. Ingrid habe ich das erste Mal beim Amtsgericht in Segeberg kennen richtig gelernt. Aber das ist eine andere Geschichte und hat nur was mit unseren Jungs zu tun.

Von den vieren, die ausgezeichnet werden, sind noch drei dabei. Bernhard hat aufgrund seines Alters, er ist jetzt 83 Jahre, damit aufgehört. Wie kann man sich denn den Ablauf vorstellen? Einmal im Monat treffen sich die Helferinnen um besprechen, wer welche Touren übernimmt. Meistens ist es so, dass die Wochentage in 3 Gruppen aufgeteilt werden. Montags bis Mi. , Do. bis Fr., und die Tour am Sa. und So., also am Wochenende. Und was auch nicht vergessen werden darf, es muss auch an sämtlichen Feiertagen wie zu Weihnachten, Neujahr oder Ostern gearbeitet werden. Da auch jemand mal krank werden kann oder in Urlaub ist, muss die Arbeit dann von einer Frau weniger erledigt werden. Das erfordert immer viel Verständnis für den anderen und was noch mehr hilft ist die Freundschaft zwischen den Personen. Gegen 11 Uhr am Vormittag werden die frisch gekochten Mahlzeiten am Sengelmann-Krankenhaus in Bargfeld-Stegen abgeholt. Die Anzahl an auszuliefernden Essen schwankt und kann bis zu 12 Stück betragen. Das Essen wird auf einem Porzellanteller mit Deckel in einer Warmhaltebox ausgeliefert. Das alles ist sperrig und dabei kann das Auto schon ganz schön voll geladen werden.

Die Auswahl an verschiedenen Essen ist beschränkt. Die Küche im Sengelmann-Krankenhaus ist nun einmal kein Restaurant. Aber mittlerweile werden auch vegetarische Essen immer beliebter. Ist man beim Kunden angekommen, muss oft auch das Essen ausgepackt und hingestellt werden. Die Mitbürger sind meist älter oder erst kurz vorher aus dem Krankenhaus entlassen worden. Da kommt es schon mal vor, dass unsere Ehrenamtler zu hören bekommen, was am Essen nicht gefallen hat. Aber hier ist es wie im richtigen Leben. Die Nörgler sind meistens immer die gleichen. Bei älteren Personen sind Kartoffeln als Beilage besonders beliebt. Das kenne ich von meiner Mutter. Die ist mittlerweile 92 Jahre alt und kocht sich noch ab und zu Pellkartoffeln. Weil die ihr so gut schmecken und es die fast nie gibt. Lange Gesichter bei den Senioren gibt es, wenn mal ein Essen verwechselt wurde. Aber das ist zum Glück so gut wie nie geschehen.

Aber alleine mit der Abgabe des Essens ist es nicht getan. Jetzt ist die soziale Ader unserer vier gefragt. Die Menschen haben oft nicht so viel Kontakt zu anderen und freuen sich jedes Mal, wenn jemand kommt, der etwas Zeit für sie hat. Sehr viel Zeit bleibt oft nicht, da ja die Essen auszufahren sind und von älteren Menschen auch Pünktlichkeit verlangt wird. Aber es wird sich immer Zeit genommen. Am besten geht es bei der- oder demjenigen, der als letzter sein Essen bekommt. Besonders donnerstags dauert es etwas länger, da dann die Essenswünsche für die darauffolgende Woche aufgenommen werden. Und hier muss aufgepasst werden, dass ja auch das Richtige bestellt wird. Unsere Ehrenamtlerinnen helfen bei der Auswahl, da sie mittlerweile genau wissen, was den Senioren am besten schmeckt.

Als die Kinder von Marion noch klein waren, hat sie die öfter zum Ausfahren mitgenommen. Gerade darüber haben sich die Seniorinnen und Senioren besonders gefreut. Und heute darf und möchte ihre Enkelin mitfahren. Essen auf Rädern vom DRK gibt es seit 1978. Hilda Stührwohld, die vor 22 Jahren als erste den Bürgerehrenpreis bekommen hat, war auch die erste Naherin, die ehrenamtlich bei Essen auf Rädern geholfen hat. Kurz darauf, das war 1980, hat Marion Petersen mit diesem Ehrenamt angefangen. Damit hilft sie seit ca. 38 Jahren dem DRK. Welcher Ehrenamtler kann das von sich sagen, eine solch lange Zeit dabei zu sein. Und sie sieht nicht so aus, als ob sie damit schon aufhören will. Ingrid ist wohl 4 Jahre jünger als ihre Schwester aber auch schon seit 1983 ehrenamtlich beim DRK. Das sind jetzt auch schon 35 Jahre.

Frau Heide Heine-Sander hat, kaum dass sie nach Nahe gezogen war, sich Aufgaben im Ehrenamt gesucht und gefunden. Geholfen hat ihr dabei ihre Nachbarin Marion Petersen. Frau Heine-Sander ist jetzt auch schon 17 Jahre dabei. Bernhard Born hat 2003 beim DRK begonnen. Und das in einem Alter von 68 Jahren. Also für ein Ehrenamt ist es nie zu spät. Und Bernhard hat oft die Essensausfahrten am Wochenende und während der Feiertage übernommen. Ich kann mir vorstellen, dass das bei den drei Damen gut angekommen ist.

Wer aber jetzt gedacht hat, das war‘s mit ehrenamtlichen Aufgaben, der hat sich arg getäuscht. Das DRK ist eigentlich bekannt durch seine Blutspendeaktionen. Und wer organisiert das Ganze in Nahe? Das sind in erster Linie die genannten Damen. Sie bereiten das Ganze vor, machen die Snacks, wie warme Wurst, Hackbrötchen, Ei-Brote oder Toast Hawai. Blutspenden finden 6 mal im Jahr in der Schule statt. Ich bitte alle Anwesenden sich aufzuraffen und hin zu gehen, mich dabei eingeschlossen. So, das war aber immer noch nicht alles. Ingrid engagiert sich seit 25 Jahren im Seniorenklub Nahe, Itzstedt, Kayhude. Sie organisiert dort Ausfahrten und Feiern. Dann ist sie auch noch seit 22 Jahren und Marion seit 10 Jahren und Frau Heide Heine-Sander seit 11 Jahren im Sozialverband tätig. Ingrid und Marion arbeiten dabei im Vorstand. Frau Heine-Sander bereitet mit Hilfe ihres Mannes Jürgen die regelmäßigen Spielenachmittage vor. Es wird zu Hause der Kaffee gekocht und dann ins Dörphus mitgenommen. Dort nehmen immer 16-20 Personen teil.

Foto: Nahes CDU Vorsitzender Dr. Manfred Hoffmann, Marion Petersen, Ingrid Wrage, Altbürgermeister Ortwin Peters, Bernhard Born, Heide Heine-Sander, Gastredner Ole-Christopher Plambeck MdL und der CDU Kreistagskandidat Marek Krysiak.