Bad Segeberg (em) Zwischen Weihnachten und Silvester informierte sich der CDU Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann gemeinsam mit Bad Segebergs Bürgervorsteherin Ingrid Altner über die aktuelle Situation im Fledermauszentrum Noctalis.

Das Noctalis befindet sich zu 100 Prozent in der Trägerschaft der Stadt Bad Segeberg. Alleine kann sich das Fledermauszentrum finanziell nicht tragen. Aktuell befürchtet man eine Kürzung der Fördermittel wegen des Sparzwanges der Stadt. Diese sieht die Unterhaltung des Fledermauszentrums nicht als kommunale Pflichtaufgabe. Das jährliche Defizit des Fledermauszentrums, das von der Stadt gedeckt werden muss beträgt 150 195 Tausend Euro. Das Fledermauszentrum hatte im Jahr 2015 rund 40.000 Besucher. Um rentabel zu arbeiten, benötigt es jedoch etwa 60.000 Besucher. Die Mehreinnahmen können auch nicht durch Sonderveranstaltungen wie Kindergeburtstage, Erstellung von Gutachten oder durch die Einnahmen im Shop erzielt werden.

Der Bundestagsabgeordnete der CDU Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann wird beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) zusätzliche Fördermöglichkeiten durch den Bund ausloten. Über die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung durch den Kreis, wegen der überregionalen Bedeutung des Zentrums, wird sich der CDU-Kreistagsabgeordnete Uwe Voss informieren. Ein grundsätzliches Problem besteht für das Noctalis darin, dass die nachtaktiven Tiere als Verhinderer des wichtigen Verkehrsprojektes A20 wahrgenommen werden. In der Öffentlichkeit war in der Vergangenheit nicht klar erkennbar, dass das Fledermauszentrum als fachlicher Beobachter für das Land rein wissenschaftlich arbeitet und nicht aktiv und schon gar nicht politisch gegen dieA20 vorgeht.

„Nicht die Verhinderung des Autobahnbaus ist das Ziel, sondern die Ausstattung mit wirklich funktionierenden Maßnahm, durch welche die Tiere geleitet werden. Das gilt auch für Gewerbe- und Wohngebiete. In Bad Segeberg geht es um gut aufeinander abgestimmte Flugrouten von den Kalkberghöhlen mit Orientierungsmöglichkeiten, die gepflegt werden müssen,“ erläutert Noctalis-Geschäftsführer Florian Gloza-Rausch die Möglichkeiten zum Miteinander von Natur und Verkehrswegen. Die Erkenntnisse aus der Forschung des Zentrums sollten zukünftig gleich zu Beginn in die Planungen einfließen um kostenintensive und zeitraubende Fehler zu vermeiden. Die Untersuchungen des Fledermauszentrums kommen zu dem Ergebnis, dass die „Südumgehung“ bei Bad Segeberg nicht die Flugrouten der Kalkberg-Fledermäuse tangiert und Alternativlinien verworfen werden sollten. Die A20 kann nach den Ergebnissen der Studie wie vorgesehen genehmigt werden.

Foto: (vlnr.) Der Bundestagsabgeordnete Gero Storjohann, Noctalis-Geschäftsführer Florian Gloza-Rausch (Ausstellungskurator und Leiter der Forschung), Bad Segebergs Bürgervorsteherin Ingrid Altner und Noctalis-Geschäftsführerin Dr. Anne Ipsen (Öffentlichkeitsarbeit / Marketing)