Bad Segeberg (em) Zum 1. August 2014 ist die Förderung von Familienzentren in Schleswig-Holstein gestartet. Ziel ist es, den Aufbau und Betrieb von bis zu 100 Familienzentren zu fördern. Für das Jahr 2014 werden dafür 1,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Ab 2015 sollen es jährlich 2,5 Mio. Euro sein.

Die Förderung von Familienzentren im Kreis Segeberg auf Basis des entsprechenden Landeserlasses ist im Jugendhilfeausschuss beraten worden. Für sieben Standorte im Kreisgebiet wurden interessierte und geeignete Träger im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens, das der Kreis Segeberg standortbezogen durchgeführt hat, ermittelt. Ausgenommen davon war die Stadt Norderstedt, die als örtlicher Jugendhilfeträger für zwei Familienzentren in ihrem Stadtgebiet ein eigenes Auswahlverfahren durchführt.

Für den Standort Bad Segeberg hat die Kreisverwaltung wegen zweier weitgehend gleichwertiger Bewerbungen eine Nachbefragung der Träger sowie eine anschließende Auswertung und Angebotsbewertung durchgeführt. Daraus konnte zwischenzeitlich eine Förderentscheidung zugunsten der Kita Christiansfelde in städtischer Trägerschaft abgeleitet werden. Familenzentren sind wohnortnahe Bildungs-, Begegnungs- und Unterstützungsstätten für alle Eltern und Familien. Sie stärken die Bildungs- und Erziehungskompetenz der Eltern und unterstützen sie bei der Bewältigung des Familienalltags und ihrer Freizeitgestaltung. Ein Familienzentrum fängt da an, wo Kinderbetreuung aufhört. Diese Aufgabe erfolgt in enger Kooperation mit Akteuren vor Ort.

Elternschaft in der heutigen Zeit ist häufig geprägt durch Wegbrechen von Familienstrukturen, veränderten Familienformen und Rollenbildern, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Zeitdruck, erhöhtem Medienkonsum, Informationsflut und hohen Leistungsanforderungen in einer sich schnell verändernden Welt. Dies führt bei Eltern zu Verunsicherungen in Bezug auf Erziehung. Eltern brauchen und wünschen sich Begegnungsorte mit anderen Eltern, gebündelte Informationen und leicht zugängliche Beratung und Unterstützungsangebote, kurzum: ein Familienzentrum.

Die Idee der Familienzentren ist daher eine Antwort auf die Herausforderungen, der Eltern sich in der heutigen Zeit stellen. Familienzentren sollen:
• Familien wohnortnahe Unterstützung durch niedrigschwellige Angebote bieten,
• je nach regionalem Umfeld unterschiedliche Schwerpunkte setzen und hierbei auf die Bedarfe der Familien in ihrem Lebensraum eingehen,
• eine bestehende, den Familien im Sozialraum bekannte und vertraute Einrichtung sein, die sich zu einer Anlaufstelle weiterentwickelt. Sie halten Betreuungsangebote und begleitende Hilfen vor. Sie sind Regeleinrichtungen (z.B. Kita, Schule) oder Institutionen, die mit den Angeboten einer Regeleinrichtung bereits vernetzt sind (Familienbildungsstätte, Mehrgenerationenhaus),
• mit den maßgeblichen Akteuren im Sozialraum kooperieren und bestehende oder auch neu entstehende Angebote vernetzen insbesondere im Bereich der Jugendhilfe sowie des Sozial- und Gesundheitswesens.

Wir wollen mit unserem Familienzentrum eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaften mit den Eltern eingehen und die Familien in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag stärken. Wir werden niederschwellige und bedarfsgerechte Angebote für Eltern initiieren, so dass Familien wohnortnah schneller und unkomplizierter Beratung und Unterstützung erfahren. Wir richten uns auch an alle Familien im Sozialraum. Wir haben uns als einer der Ziele gesetzt ein zentraler Informationsort für die Familien im Sozialraum zu sein. Wir setzen dort an, wo Betreuung aufhört. Nicht zu vergessen ist, dass der Aufbau des Familienzentrums ein gemeinschaftlicher Prozess aller Mitarbeiter-Innen des Familienzentrums, der Träger, der Kommune und der lokalen Akteure sein wird.