Bad Segeberg (em) Die neue Stelle beim Kreis Segeberg brachte für Hendrik Schrenk eine Premiere mit sich: Zum ersten Mal in seinem Leben hat sich der neue Leiter des Fachbereichs „Umwelt, Planen, Bauen“ ein Auto gekauft.

Dieser Schritt war notwendig, um künftig unkompliziert von seinem Wohnort Hamburg zum Büro im Levo-Park nach Bad Segeberg zu kommen. Bisher bewegte sich der 40-Jährige ausschließlich via Carsharing, Bahn, Fahrrad und zu Fuß fort. Schrenk ist seit 1. August der Nachfolger von Thomas Falck, der sich nach rund 31 Jahren Dienst beim Kreis in den Ruhestand verabschiedet hat.

„Verlässlich, nachdenklich, offen, humorvoll und verantwortungsbewusst“, antwortet Schrenk auf die Frage, wie ihn seine Freunde beschreiben würden. Und Verantwortung hat Schrenk jetzt nicht nur für die rund 100 Mitarbeiter seines Fachbereichs, sondern auch, wenn es darum geht, Probleme zu lösen. „Die strategischen Herausforderungen der Kreisverwaltung und die Führungsaufgaben dieser Position reizen mich“, so Schrenk, der an sich selbst den Anspruch stellt, „im Fachbereich die Fäden zusammenzuhalten oder zusammenzuführen“. Probleme möchte er gemeinsam mit seinen Fachdienstleitungen lösen, um so zu „belastbaren Ergebnissen zu kommen“. Auch auf die Zusammenarbeit mit der Politik im Ausschuss für Wirtschaft, Regionalentwicklung und Infrastruktur sowie dem Ausschuss für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz freut er sich.

Eines seiner ersten Ziele ist es, die neuen Kollegen kennenzulernen. „Auch das ist Teil einer zentralen Herausforderung, der ich mich aber gerne stelle“, sagt Schrenk. Als Führungskraft sei man „gefühlt schnell weit weg“. Dem wolle er entgegenwirken. „Dazu muss man natürlich Lust haben, aber nur so hat man die Chance, direkt dran zu sein.“

„Beruflich bin ich nun wieder da angekommen, wo ich meine Reise am Anfang meines Studium begonnen habe“, sagt Schrenk, der in Dortmund Raumplanung studiert und im Anschluss daran ein städtebauliches Referendariat bei der Bezirksregierung Arnsberg und der Stadt Hamm (Westfalen) absolviert hat. Danach arbeitete er als Projektleiter bei einem Dortmunder Planungsbüro, bevor er bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld Leiter des Referats „Verkehr, Stadt- und Regionalplanung“ wurde. Zuletzt leitete Schrenk fünf Jahre lang die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Harburg, bevor er sich schließlich beim Kreis Segeberg bewarb. Die hier gebotene Bandbreite an Themen passe gut zu einem Raumplaner, so Schrenk.

Der Kreis ist für den neuen Fachbereichsleiter alles andere als unbekanntes Terrain. Schrenk ist in Groß Rönnau direkt an der Trave großgeworden. „Mein Interesse für Natur und Umwelt hat viel damit zu tun, wie ich aufgewachsen bin. Ich war den ganzen Tag draußen, habe geangelt und bin Boot gefahren.“ Im Kern sei er Holsteiner und deswegen sei ihm auch immer klar gewesen, dass seine Heimat irgendwann wieder zur Option werden könnte. „Es macht meinen neuen Job einfacher, dass ich mich auskenne und zugehörig fühle.“

Ein Augenmerk möchte er auch auf die Digitalisierung von Leistungen seines Fachbereichs legen „eine der größten Herausforderungen, denen sich Verwaltung in der Zukunft stellen muss“. Das Thema trieb ihn bereits bei seinem vorherigen Arbeitgeber, also dem Landkreis Harburg, um. „Hier möchte ich mich gern mit meinen Erfahrungen auch direkt einbringen.“

Ausgleich zum Beruf findet Schrenk beim Fitnesstraining und Boxen. Und er hat mit dem Wellenreiten angefangen, was aber aus seiner Sicht unweigerlich „das Problem eines 40-Jährigen“ offenbart: „Egal, mit was man anfängt: Man wird nie richtig gut darin“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Das gilt zum Beispiel auch für einen Hip-Hop-Kurs, den er „mal selbstbewusst“ besucht hat. In Sachen Hip- Hop belässt es Schrenk daher künftig lieber wieder beim passiven Zuhören seiner Lieblingsbands „Die fantastischen Vier“ und „Fettes Brot“ in seinem neuen Auto auf Weg zum Levo-Park zum Beispiel.