Kreis Segeberg (em) Zu den aktuellen Entwicklungen rund um den Masterplan Berufliche Bildung erklärt der bildungspolitische Sprecher der Kreistagsfraktion, Jan Seller: „Der Masterplan für berufliche Bildung des Bildungsministeriums berücksichtigt die Lage der Kommunen um Hamburg nicht.

Nach unserer Recherche sind die Ausbildungsbetriebe und BBZten (Berufsbildungszentren) in dem gesamten Prozess nicht ausreichend gehört worden. Denn die durch den Masterplan forcierten Einstellungen von Ausbildungsberufen an den Berufsbildungszentren im Kreis schwächen den Kreis Segeberg massiv, da Jugendliche erhebliche Angebotsreduzierungen in der beruflichen Bildung und weniger Freizeit durch lange Fahrwege hinnehmen müssen.“- Jan Seller.   

„Keiner der Lehrlinge wird von Kaltenkirchen über Hamburg nach Lübeck zum BBZ fahren. Die Verlagerung einiger Berufe nach Lübeck könnte dazu führen, dass Berufsschüler ihre Ausbildung lieber in Hamburg absolvieren. Grund ist der schlechte ÖPNV im Kreis Segeberg, der für Schüler aus dem Westen kaum akzeptable Fahrzeiten nach Lübeck ermöglicht. Dies verursacht langfristig hohe Opportunitätskosten für Schleswig-Holstein.“- bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion Jan Seller. 

Örtliche Betriebe werden es in einem ohnehin schwierigen Arbeitsmarktumfeld noch schwieriger haben, ihre Ausbildungsplätze besetzt zu bekommen, wenn die Berufsschulen zu weit vom Betriebsstandort entfernt sind. Dem Land entgehen hierdurch langfristig Lohnsteuer- sowie Unternehmenssteuereinnahmen. Da nicht davon auszugehen ist, dass ausgelernte Personen zurück nach Schleswig-Holstein kommen werden. 

Für das Bildungsministerium des Landes muss es darum gehen, die Kreise rund um Hamburg als Standorte zu stärken. Digitale Angebote mit geringer Präsenzpflicht sind die Lösung für aktuelle Herausforderungen.  „Der Masterplan Berufliche Bildung macht es für örtliche Unternehmen immer unattraktiver noch auszubilden.“