Henstedt-Ulzburg (em) Was lange währt, wird endlich gut und erleichtert nunmehr allen Menschen den Besuch der Erlöserkirche in Henstedt. Seit vielen Jahren befasste sich die Kirchengemeinde damit, wie man den Eingang zur denkmalgeschützten Erlöserkirche Henstedt (erbaut 1880) barrierefrei gestalten und diese Maßnahme finanzieren kann.

Ab 2020 wurde es endlich konkreter mit einer detaillierten Maßnahmenbeschreibung und einer ersten Kostenschätzung i.H.v. rund 100.000 EUR. Nach Fertigstellung der Bauantragsunterlagen, vielen Spenden und weiteren Klärungen zur Finanzierung brachte im August 2021 ein Förderbescheid vom Land über eine Zuwendung in Höhe von 47.165,26 EUR aus dem „Fonds für Barrierefreiheit“ des Landes Schleswig-Holstein für den Bau einer Rampe inkl. Beleuchtung das endgültige Startsignal.

Danach waren die Planungen endgültig zu konkretisieren, Angebote einzuholen und zu vergleichen, Materialen zu bestellen und vieles mehr. Am 07.03.2022 war dann endlich Baubeginn. Lange Lieferzeiten, eine starke Auslastung der Baufirmen und die insgesamt schwierige Lage in diesem Jahr, zögerten die einzelnen Bauabschnitte und endgültige Fertigstellung immer weiter hinaus und erhöhten leider auch die Kosten. Nach Vorlage aller Schlussrechnungen dürften diese bei 105.000 115.000 EUR liegen.

Der Pfarrbezirk Henstedt hatte sich überlegt, der offiziellen Freigabe der neuen Eingangsanlage einen würdigen Rahmen zu geben. So hielt Pastor Andreas Spingler nach dem Gottesdienst am 2. Advent vor der Kirche für alle Anwesenden noch eine Ansprache. Unter den Gottesdienstbesuchern und Gästen der Zeremonie war auch der CDU-Landtagsabgeordnete Ole Christopher Plambeck, der sich schon in Verbindung mit dem Förderbescheid für das Projekt interessiert hatte sowie die Beauftragte der Gemeinde Henstedt-Ulzburg für Menschen mit Behinderungen Ute Herrning-Vollmer,

Die beiden wohl ältesten Mitglieder der Kirchengemeinde, die wenn es ihre Gesundheit noch zulässt regelmäßig in die Gottesdienstes kommen, Thea und Androw Petersen aus Götzberg, bekamen Ehrenplätze auf den neuen Stufen vor der Kirche. Thea Petersen oblag es dann, das rote Schleifenband, das als einziges noch den Zugang zur Rampe versperrte zu lösen und diese dann mit in ihrem Alter beachtlich flotten Schritten sicher in Betrieb zu nehmen.

Peter Fleck, stellv. Kirchengemeinderatsvorsitzender und Vorsitzender des Pfarrbezirksausschusses Henstedt, freut sich, dass nunmehr nicht nur älteren oder körperlich beeinträchtigten Menschen (z.B. mit Gehhilfe, Rollator oder Rollstuhl), sondern auch jungen Familien mit kleinen Kindern, wenn sie z.B. zur Taufe mit dem Kinderwagen kommen, der Zutritt erleichtert ist.

Die Planung der Anlage erfolgte durch den Architekten Karsten Wittorf vom Kirchenkreis Altholstein in enger Abstimmung mit Carsten Grube, dem Vorsitzenden vom Förderverein Erlöserkirche Henstedt e.V. Die Detailplanung und Bauleitung über nahm der Bauausschuss der Kirchengemeinde mit einem befreundeter Architekt im Ehrenamt sowie Katrin Seyfarth und Manfred Hobe, der erster Ansprechpartner vor Ort für die beteiligten Firmen war.
• Gartenbau: Gaerten von Hoerschelmann GmbH, Bauleiter Klaaß Plagmann, aus Bargfeld-Stegen
• Betonbau: Firma Oskar Heuchert GmbH & Co. KG (Maßanfertigung Beton-Rampenteile) aus Trappenkamp als Subunternehmer des Gartenbauers
• Metallbau: Metallbau Rehmer (Geländer, Gitterrostbrücke, Hecken-Schnitthilfe) aus Dätgen bei Bordesholm
• Elektroarbeiten/Außenbeleuchtung: Krey Elektrotechnik aus Henstedt-Ulzburg
Allen beteiligten Firmen und Personen wird hiermit noch einmal ein herzlicher Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen.

Einzelne Teile des umfangreichen Projektes waren:
Pflasterung als „roter Teppich“ von der Straße zur Kirche, neuer Übergang in grauem Pflaster zum Gemeindehaus, Abgrenzung der Vorplatzfläche zur Feuerwehrumfahrt mit Integration von Sitzgelegenheiten, Rampenanlage mit Übergang (Rost) auf die erneute Granitstufenanlage mit Eingangspodest, Geländer sowie zwei Lichtmasten mit LED-Beleuchtung.

Foto: v.l. Dietmar Pfotenhauer, Thea Petersen, Pastor Andreas Spingler und rechts dahinter Androw Petersen© Peter Fleck