Henstedt-Ulzburg (em) Die FDP in Henstedt-Ulzburg warnt vor einem „Fass ohne Boden“ bei der geplanten Energiesanierung des Alstergymnasiums. „Wir müssen ernsthaft über einen Abriss und Neubau nachdenken“, so Stephan Holowaty, FDP-Kreisvorsitzender und FDP-Vertreter im Umwelt- und Planungsausschuss in Henstedt-Ulzburg.

Nachdem in den letzte Jahren bereits Millionenbeträge in das nahezu 40 Jahre alte Gebäude investiert worden sind, forderte die Gemeindeverwaltung in Person des Energiebeauftragten der Gemeinde, Uwe Husfeld, auf der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am 13. Januar nun weitere Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 10 Millionen Euro allein zur energetischen Sanierung des Gebäudes.

Die möglichen Einsparungen betragen laut Husfeld rund 80.000 Euro pro Jahr die Verwaltung schlage also eine „Amortisationszeit von sage und schreibe 125 Jahren“ vor, wie FDP-Vertreter Stephan Holowaty verärgert vorrechnet. Dies ist aus Sicht der FDP vollkommen unvertretbar und komplett unwirtschaftlich. Angesichts des bisherigen ständigen Sanierungsbedarfes und der hohen bisherigen Investitionen zeige dies, dass das Alstergymnasium als Bauruine und nicht als Sanierungsfall einzustufen sei.

Auch den Vorschlag der Gemeindeverwaltung und der CDU-Fraktion, zunächst ein detailliertes Gutachten allein für die energetische Sanierung für rund 40.000 Euro erstellen zu lassen, lehnt die FDP ab. „So etwas haben wir vor kurzem mit dem Mehrgenerationenhaus erlebt. Da würde dann dem schlechten Geld noch gutes hinterhergeworfen werden“, so Holowaty. Bei einer initialen Kostenschätzung von mindestens 10 Millionen Euro sei ein detailliertes Gutachten zu einzelnen Punkten der Sanierung gar nicht mehr erforderlich „hier geht es nur noch um die Frage Abriss und Neubau, diese vorgeschlagene Sanierung sprengt jeden Rahmen“.

Die FDP schätzt die Kosten für einen Neubau auf rund 20 Millionen Euro damit habe die Gemeinde dann aber ein Gebäude, das dem neuesten Stand der Technik mit entsprechender Lebensdauer entspricht. Auch organisatorisch hält die FDP diesen Weg für machbar und fordert von der Gemeindeverwaltung als Alternative eine Abschätzung der Kosten eines Neubaus. „Dies muss“, so Holowaty, „gemeinsam mit der Schule angegangen werden, um auch die absehbaren Veränderungen durch neue pädagogische Anforderungen und Möglichkeiten einzubeziehen“.

Gleichzeitig fordert die FDP auch, die im Haushalt für 2014 vorgesehenen zusätzlichen 650.000 Euro für weitere Brandschutzmassnahmen am Alstergymnasium umgehend einzufrieren. „Auch hier gilt: das ist gutes Geld, das dem schlechten nicht nachgeworfen werden darf. Vor allem dann nicht, wenn der nächste Schritt der Abriss des Gebäudes ist“.

Foto: Stephan Holowaty