Henstedt-Ulzburg (em) Würde die EU den Einsatz des Pflanzenschutzmittels Glyphosat verbieten, wäre das für viele Landwirte in Segeberg und Stormarn existenzbedrohend. Das ist ein Ergebnis der Diskussion, zu welcher der heimische Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt (SPD) am vergangenen Donnerstag eingeladen hatte.

Aktueller Stand ist, dass die Zulassungserlaubnis von Glyphosat in der Europäischen Union zum 15. Dezember 2023 ausläuft. Dann dürfte es nicht mehr verwendet werden. Die EU-Kommission plant eine Verlängerung der Zulassung um weitere zehn Jahre. Die nötige Mehrheit unter den Mitgliedsstaaten hat sich bislang noch nicht gefunden. Damit bleibt es bei der Ungewissheit für die Landwirte.

Darüber hat sich SPD-Politiker Bengt Bergt bei dem Diskussionsabend mit Bauern und weiteren interessierten Gästen ausgetauscht. Fachlich begleitet wurde die Veranstaltung von Landwirt Thilo Pries vom Landesbauernverband Schleswig-Holstein und Constantin Marquardt, Direktor für Agrarpolitik bei Bayer.
„Die Diskussion zeigte: Für einige Landwirte in Segeberg und Stormarn ist die Frage nach dem weiteren Einsatz von Glyphosat existenziell. Insbesondere bei Verfahren wie der konservierenden Bodenbearbeitung sind Pflanzenschutzmittel kaum ersetzbar. Deshalb setze ich mich für die weitere Genehmigung des Einsatzes in landwirtschaftlichen Betrieben ein – streng reguliert und unter Einhaltung entsprechender Umwelt- und Gesundheitsschutzstandards“, betont Bengt Bergt.
Die Wiederzulassung von Glyphosat wurde kontrovers diskutiert. Die Debatte blieb jedoch sachlich und konstruktiv. Einig waren sich die Teilnehmenden vor allem beim Thema Planungssicherheit – denn die immer wiederkehrende Frage nach der Zulassung von Glyphosat stellt für die Landwirte eine zunehmende Belastung dar. „Ich nehme aus der Diskussion mit, dass Landwirte vor allem auf schwerer Scholle auf Glyphosat angewiesen sind, da bei mechanischen Verfahren die Nitratbelastung des Grundwassers und die CO2-Emission des Bodens sonst erheblich ansteigt. Da braucht es dringend Planungssicherheit. Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe erhalten – und gleichzeitig die Gesundheit der Menschen und die Umwelt schützen. Diese Ziele müssen und können wir in Einklang bringen. Das ist mit einer entsprechenden Regulierung möglich“, ist Bergt überzeugt.