Henstedt-Ulzburg (em) In der Gemeinde Henstedt-Ulzburg fehlen wie auch anderenorts bezahlbare Wohnungen. Deshalb prüft die Verwaltung momentan Wohnungsbau auf gemeindeeigenen Flächen.

Zeitgleich wächst die Unruhe in der Beckersbergsiedlung, denn seit Ankündigung der Eigentümerin SOKA-Bau, dieses Quartier grundlegend zu erneuern, verlassen viele angestammte Mietparteien die Siedlung und die Gemeinde hat nachfolgend 30 Wohneinheiten zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet.

Die Reihenhäuser mit ihren großzügigen Gärten sollen durch teure Geschosswohnungen ersetzt werden, so die Befürchtung der Mieter, die eine ähnliche, wenig ansprechende Umgestaltung durch die SOKA-Bau in Schenefeld verfolgten. Mietpreis-günstiger Wohnraum ginge verloren und stark verdichtete Bauweise mit Wohnungen gehobener Ausstattung und Mieten über 10 Euro / qm zzgl. Nebenkosten würden folgen.

Die WHU hat für die kommende Finanz- und Wirtschaftsausschusssitzung den Antrag gestellt, in Verhandlungen mit der SOKA-Bau deren Verkaufsbereitschaft zu erkunden.
„Wir können uns die Gründung einer Bürger-Genossenschaft oder die Beteiligung an einer bestehenden Wohnungsgenossenschaft oder Gesellschaft ggf. zusammen mit der Gemeinde vorstellen.“, erläutert Gemeindevertreter Andreas Lemke das Vorhaben.

„In anderen Kommunen mit starkem bürgerlichem Engagement konnten Projekte dieser Art schon realisiert werden. Es ist aus unserer Überzeugung wichtig, für Henstedt-Ulzburg bezahlbaren Wohnraum unter Berücksichtigung verschiedener Fördermöglichkeiten zu erhalten und/ oder zu schaffen. Dies ist auch mit Unterstützung der Gemeinde und der Politik voran zu bringen.“ Vor wenigen Monaten hatte auch die Soziale AG der Gemeinde Henstedt-Ulzburg auf den immer größer werdenden Fehlbestand an günstigen Mietwohnungen hingewiesen und gefordert, sich dieses Themas anzunehmen.

Die WHU-Fraktion wird deswegen nach intensiver Diskussion den bisher bekannten Plänen der SOKA-Bau zum Abriss und Neubau und einem Bebauungsplan für den Beckersbergring nicht zustimmen und schlägt nun diese Richtungsänderung vor. „Wir wollen mit diesem Beschluss auch ein Zeichen setzen und versuchen, den dort lebenden Bürgerinnen und Bürger die Unsicherheit über die Zukunft der Siedlung zu nehmen.“