Kaltenkirchen (em) Seit einigen Jahren kämpfen die Städte und Gemeinden an der AKN von Hamburg bis Kaltenkirchen darum, dass diese Strecke ab 2020 durch die S-Bahn übernommen wird. Damit ist die Erwartung verbunden, dass die Linie erheblich attraktiver wird. Fahrzeiten sollen damit verkürzt, Takte, insbesondere an Sonntagen, verkürzt werden und das Umsteigen in Eidelstedt entfallen. Die Orte entlang der Trasse werden davon erheblich profitieren.

Dabei sind bereits viele Hürden überwunden worden. Die Kosten/Nutzen-Rechnung ist positiv verlaufen. Die Stadt Hamburg und das Land Schleswig-Holstein haben grünes Licht gegeben, der Landtag in Schleswig-Holstein hat die Umsetzung einstimmig befürwortet und das Planfeststellungsverfahren läuft. In Schleswig-Holstein zwar wieder mit der schon erwartbaren Verzögerung von etlichen Monaten (im Gegensatz zu Hamburg), aber immerhin es läuft.

Wäre da nicht im Schleswig-Holsteinischen Wahlkampf ein SPD-Staatssekretär mit Namen Nägele aus dem Verkehrsministerium in Quickborn aufgetreten, der sich selbst als „kein glühender Verfechter des Projektes“ bezeichnete. So stand es im Abendblatt und ist es auch unter „Nahverkehr Hamburg“ nachzulesen. Aber eben dieses Ministerium, das auch für den Ausbau der A 20 und die Fehmarnbelt Querung zuständig ist, hat das Planfeststellungsverfahren für die S-Bahn vorbereitet. Wie man lesen kann, hat der Herr Staatssekretär etliche Zweifel an dem Projekt. Da fragt man sich doch, wie jemand, der selbst an dem Sinn einer Aufgabe zweifelt, diese mit Schwung und Nachdruck bewältigen will.

Auch wenn der zuständige Minister versichert, dass die Landesregierung voll hinter dem Projekt steht, so wird man doch das ungute Gefühl nicht los, dass hier wieder der Schanz mit dem Hund wedelt. Man fragt sich, wer eigentlich der Chef im Hause ist.

Quickborner Christdemokraten kritisieren SPD-Staatssekretär scharf
Im Zuge des Planfeststellungsverfahrens des Ausbaus der S 21 von Kaltenkirchen bis Eidelstedt kritisiert die CDU den Verkehrsstaatssekretär Frank Nägele (SPD) scharf für seine Ausführungen bei einer öffentlichen Veranstaltung in Quickborn. „Hört man dem Herrn zu, so könnte man glauben, der Landtag hätte niemals einen einstimmigen Beschluss für den Ausbau gefasst, “ ärgert sich CDU-Pressesprecher Bernd Weiher. „Es ist einfach unglaublich wie realitätsfern der Staatssekretär ist, der offensichtlich bisher nicht erfasst hat, dass die Region zwischen Kaltenkirchen und der Hamburger Landesgrenze wächst und immer mehr Menschen den ÖPNV nutzen.“

Die AKN ist aus Sicht der CDU keine nachhaltige und langfristige Lösung. Die neuen Triebwagen kommen bei den Nutzern überwiegend negativ an. Durch weniger Einstiegsmöglichkeiten kommt es oft zu Verzögerungen beim Ein- und Aussteigen. Zudem ist häufig schon ab Quickborn kein Sitzplatz mehr verfügbar. „ Dies wird uns von Berufspendlern immer wieder berichtet, “ so Weiher. Das Umsteigen in Eidelstedt ist für viele der Pendler lästig und besonders in der kalten Jahreszeit eine Zumutung mit Blick auf den hoch gelegenen und zugigen Eidelstedter Bahnsteig. „ Auf der einen Seite will man die Menschen von der Straße auf die Schiene bringen, während dann die gleichen Leute wie Herr Nägele sich gegen eine Verbesserung des ÖPNV aussprechen. Das ist einfach nicht mehr nachvollziehbar, aber dokumentiert die Unfähigkeit dieser Landesregierung, wenn es um wichtige Infrastrukturmaßnahmen in Schleswig-Holstein geht.

Die S 21 muss aus Sicht der Quickborner CDU kommen. Sie ist die einzige Möglichkeit, wirklich langfristig dafür zu sorgen, mehr Menschen davon zu überzeugen, den ÖPNV statt das Auto zu nutzen und damit die Straßen zu entlasten. „Für die wachstumsorientierte Metropolregion in Verbindung mit einer zukunftsorientierten Verkehrspolitik entlang der Achse von Quickborn, HenstedtUlzburg und Kaltenkirchen ist die S 21 die einzig richtige Lösung. Das hat ein Herr Nägele von der SPD bisher nicht verstanden,“ so CDU Pressesprecher Bernd Weiher abschließend.