Kaltenkirchen (em) Kaltenkirchen lädt ein und das gleich in doppelter Ausführung: Über 100.000 Stolpersteine in Deutschland und Europa erinnern an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft. Nun wird auch Kaltenkirchen mit der Verlegung von vier Stolpersteinen Teil dieses wichtigen Erinnerungsprojekts. 

Der Historiker Dr. Gerhard Braas hat die Initiative ergriffen, um auch in Kaltenkirchen das Gedenken an vier NS-Verfolgte wachzuhalten. Dazu findet eine 
Informationsveranstaltung am Donnerstag, den 6. Februar 2025 statt.

 Uhrzeit: 19.00 Uhr
 Ort: Ratssaal der Stadt Kaltenkirchen

- Grußwort durch Bürgermeister Stefan Bohlen
- Einführungsreferat: Dr. Beate Meyer, Institut für die Geschichte der deutschen Ju-den
- Vorstellung der Stolpersteininitiative: Dr. Gerhard Braas, Historiker
- Interviews mit Zeitzeugin Karin Rabausch, Tochter eines in Kaltenkirchen ver-folgten Lehrers (Gustav Meyer), geführt von Jugendlichen aus Kaltenkirchener Schulen
- Musikalischer Rahmen: Julian Cortés von Bichowski

Verlegung der Stolpersteine am Samstag, den 8. Februar 2025 

Die Verlegung wird vom Künstler Gunter Demnig, dem Initiator des Stolpersteinprojekts, persönlich begleitet. Dr. Gerhard Braas wird an jedem Ort die historischen Hintergründe erläutern. 
Ablaufplan: 

  9.00 Uhr: Am Ehrenhain Nr. 2 (vor „DRK Wohnen und Pflegen am Ehrenhain“) –Stolperstein für Harald Mirosch (Hier geboren im Jahr 1927, deportiert 1943 nach Auschwitz, 1944 KZ Buchenwald, KZ Flossenbürg, 1945 Theresienstadt, ermordet)
  ca. 9.30 Uhr: Marschweg, gegenüber Nr. 9a (vor der Buskehre und dem alten Schulgebäude) – Stolperstein für Gustav Meyer (Hier lehrte Gustaf Meyer, Jg. 1899, nach Regimekritik denunziert durch Schüler, 1943 verhaftet, Gefängnis Neu-münster, 02.09.1943 entlassen)
  ca. 10.00 Uhr: Holstenstraße Nr. 5 (vor „Rossmann“) – Stolperstein für Otto Gösch (arbeitete hier, Jg. 1898 ‚politischer‘ Häftling, mehrfach inhaftiert, 1933 KZ Kuhlen, KZ Esterwegen, zuletzt 1937 Gefängnis Glasmoor, entlassen 10.12.1937)
 ca. 10.30 Uhr: Wiesenhofstraße Nr. 5 (vor „Sanitär Hensel“) – Stolperstein für Josef Gelbart (arbeitete hier, Jg. 1914, ‚Polenaktion‘ 1938, Bentschen / Zbaszyn, 1940 Ghetto Warschau, ermordet im besetzten Polen)

“Die Stolpersteine sind eine kulturelle Bereicherung und ein wichtiges Mahnmal gegen das Vergessen in unserer Stadt”, so Bürgermeister Stefan Bohlen