Neumünster (em) Standing Ovations für Propst Stefan Block, elf (neue) Mitglieder für die Landessynode und intensive Diskussionen zur Zukunft der Kirche: Die Synode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Altholstein hat am Freitag in Kiel getagt. 

Für die Synode der Nordkirche stellten sich 23 Frauen und Männer zur Wahl, doch nur elf Plätze waren zu vergeben. Es wurde zwischen Kandidaten aus den Kirchengemeinden, dem Kreis der Pastorenschaft sowie den Mitarbeitenden unterschieden. 

Nach geheimer Abstimmung vertreten künftig folgende Personen den Kirchenkreis Altholstein in der Landessynode: Matthias Gemmer (Kompassgemeinde Kiel), Dr. Cordelia Andreßen und Sünje Lunde (beide Heiligengeistgemeinde Kiel), Susanne Wölffel (Flintbek), Juliane Groß (Claus-Harms-Gemeinde Kiel), Bennet Wohler (Bad Bramstedt) und Falk Stadelmann (Thomasgemeinde Kiel). Hinzu kommen Pastor Andreas Wackernagel und Pröpstin Almut Witt (beide Kirchenkreis Altholstein), Pastorin Annbritt Menck (Wasbek) sowie Jürgen Schindler (Vertreter der Mitarbeitenden). Alle Mitglieder sind für sechs Jahre gewählt, die neue Legislaturperiode der Nordkirchensynode beginnt im Februar 2025.

Freundlicher Applaus wurde den neuen Mitgliedern der Landessynode zuteil, doch minutenlanger Beifall galt Propst Stefan Block aus Neumünster. Der leitende Geistliche scheidet zum 31. Oktober aus dem Dienst aus und tritt in den Ruhestand. Auf der Synodensitzung warf Block einen Blick zurück auf 23 Jahre: „Sie waren wahrscheinlich der wichtigste Teil meines Lebens, den mir Gott bisher geschenkt hat.“ Er erinnerte daran, wie er sein Amt 2001 mit gehörigem Respekt vor der neuen Aufgabe in Neumünster angetreten hatte, an erste Wegbegleiter wie Pastor Christian Hübscher und den damaligen Verwaltungsleiter Holger Lohse. 

In seiner knapp halbstündigen Rede skizzierte der scheidende Propst die Herausforderungen, denen er sich stellen musste, wie den schwindenden gesellschaftlichen Einfluss der Kirche. Dies machte es notwendig, kirchliche Gebäude auf den Prüfstand zu stellen und die sinkende Zahl der Pastorinnen und Pastoren gerecht zu verteilen. Gutes Leiten bedeutete für ihn in dieser Zeit, dass sich möglichst viele Menschen wahrgenommen fühlten und so letztlich gemeinsam an einem Strang zogen: die Gemeinden, die Dienste und Werke sowie die Verwaltung. 

In den vergangenen Jahren engagierte sich Block verstärkt für den Klimaschutz. Für die Zukunft appellierte er an die Synodalen: „Mobilisieren Sie alle Kräfte, auch die finanziellen Ressourcen, damit wir im Kirchenkreis Altholstein mindestens unsere selbstgesteckten Klimaziele erreichen.“ In seinen Augen sei dies eine der größten Herausforderungen, die Christinnen und Christen auf der Nordhalbkugel gegenwärtig haben. 

Die Synodalen des Kirchenkreises Altholstein setzten sich schließlich in mehreren Workshops mit der Herausforderung von gleichzeitig schwindender Kirchenmitgliedschaft und knapper werdenden Finanzen auseinander. Sie diskutierten ausführlich darüber, welche Rolle die Gemeinden vor Ort in Zukunft spielen könnten, über neue Formen von Gemeinden, den Verkündigungsdienst in Teams und darüber, wo künftig Entscheidungen getroffen werden sollten. Die Auseinandersetzung mit diesen und weiteren Aspekten soll auf verschiedenen Ebenen fortgesetzt werden. Erste Weichenstellungen nimmt dann die Landessynode vor. 

Foto: Vertreten in den kommenden sechs Jahren den Kirchenkreis Altholstein in der Landessynode der Nordkirche: Sünje Lunde, Bennet Wohler, Falk Stadelmann, Almut Witt, Susanne Wölffel, Matthias Gemmer, Jürgen Schindler und Annbritt Menck (v. l.). Nicht auf dem Foto sind die gewählten Synodale Juliane Groß, Dr. Cordelia Andreßen und Andreas Wackernagel.