Neumünster (em) Farbe und Freude von Menschen für Menschen: Die Bugenhagen Kirchengemeinde lädt alle Neumünsteraner ein, bunt bemalte „Ostersteine“ in der Nachbarschaft auszusetzen. Wer sie findet, darf sie behalten oder weitergeben.

„Es ist gar nicht so schwer, wie ich dachte“, lacht Gemeindemitarbeiterin Jessica Bertow. Sie malt Symbole der Hoffnung auf die raue Fläche eines Steins und benutzt dafür Acrylfarben oder Lack- und Filzstifte. Zum Schluss versiegelt sie das Ganze noch mit klarem Nagellack. Ein Regenbogen, ein Herz, ein Zitat, in den nächsten Wochen werden Bertows Ostersteine in ihrem Gemeindegebiet in Neumünsters Böcklersiedlung auftauchen, vielleicht an einem Spazierweg oder in der Bushaltestelle.

Egal ob Talent oder nicht, mitmachen bei der Aktion kann jeder, erklärt Jessica Bertow: „Manche sind fast Profis, aber das muss nicht sein. Hauptsache, die Steine bringen den Findern Freude!“ Wer mag, kann unter den Stein #Ostersteine schreiben, auf Instagram können Funde unter diesem Hashtag veröffentlicht werden.

Aus der Bugenhagen Kirchengemeinde sind noch mehr Malerinnen am Werk, auch die Kitakinder machen mit. Selbst im Seniorenheim Stadtdomizil werden Stifte geschwungen und Steine bemalt, Mitarbeiterinnen setzen sie dann aus.

Die Nordkirche hatte die Aktion im letzten Jahr ins Leben gerufen, „doch ein bisschen Hoffnung schadet ja auch in diesem Jahr nicht“, findet Jessica Bertow. Auch wenn Steine in der Ostergeschichte durchaus eine Rolle spielten, werde die Passionszeit ja eher mit Fasten und Verzicht in Verbindung gebracht. „Ich habe aber gelesen, dass Fasten eigentlich von festhalten kommt“, erklärt sie. „Also was lässt man weg, was hält man fest? Wir wollen die Hoffnung und die Freude festhalten, Zeichen setzen, und das sind unsere Ostersteine!“

Foto: „Ich habe im Internet geguckt, wie man das macht.“ Jessica Bertow wagt sich für die Ostersteine an Stift und Pinsel. © Stefanie Rasmussen-Brodersen