Neumünster (em) „Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein entwickelt sich auch im Juni positiv. Die Zahl der arbeits-losen Menschen ist sowohl im Vormonats- als auch im wichtigeren Vorjahresvergleich deut-lich zurückgegangen. Gleiches gilt für die Unterbeschäftigung. Besonders erfreulich ist die Entwicklung auf dem Stellenmarkt. Die Nachfrage nach Arbeitskräften insbesondere im Handel und im Hotel- und Gaststättengewerbe hat im aktuellen Monat nochmals kräftig zugelegt“, kommentiert Carsten Ludwig, Leiter der Agentur für Arbeit Neumünster die neu-esten Daten vom Arbeitsmarkt.

„Es profitieren nahezu alle Personengruppen am Arbeits-markt. Lediglich bei den Arbeitslosen mit Migrationshintergrund gibt es einen Anstieg zu verzeichnen. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich hierbei vor allem um Menschen han-delt, die aus den Krisengebieten wie Syrien oder dem Irak zu uns kommen.“ Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im Juni 11.051 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen - 284 weniger als im Mai (minus 2,5 Prozent) und 602 weniger als ein Jahr zuvor (minus 5,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 6,2 Prozent. Im Mai lag sie bei 6,3 Prozent, vor einem Jahr bei 6,6 Prozent. Die Zahl der Unterbeschäftigten ist im Juni mit 14.125 im Vergleich zum Vormonat um 212 gesunken (minus 1,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist sie um 647 gesunken (minus 4,4 Prozent).

Sie fasst die Zahl der Arbeitslosen mit der Zahl derer zusammen, die aufgrund gesetzlicher Regelungen nur deshalb nicht als Arbeitslose gezählt werden, weil sie derzeit an einer Weiterbildung oder sonstigen Förderung wie einer Arbeitsgelegenheit („Ein-Euro-Job“) teilnehmen. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice (AGS) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden seit Jahresbeginn 4.264 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet 332 mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 8,4 Prozent). Im verarbeitenden Gewerbe steigt die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr noch einmal spürbar. Im Handel und im Gastgewerbe hält das hohe Niveau des Vorjahres weiter an. Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2014 bis zum Juni 2015 wurden dem Arbeit-geberservice 1.888 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 26 oder 1,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 718 Ausbildungsstellen sind derzeit noch unbesetzt. Die Zahl der Bewerber für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr zurückge-gangen. Bis Ende Juni meldeten sich 1.881 Bewerber, 164 oder 8,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 770 unversorgten Bewerbern stehen derzeit 718 noch freie Ausbil-dungsstellen gegenüber.

„Für eine Bewertung der aktuellen Situation ist es noch zu früh. Es immer noch eine Menge Bewegung am Ausbildungsmarkt. Dennoch sollten Arbeitgeber, die noch überlegen, zusätz-lich auszubilden, nicht zögern, die freien Stellen unserem Arbeitgeberservice zu melden. Wer sich jetzt seine Fachkräfte sichert, investiert in die Zukunft seines Betriebes“, verdeut-licht Carsten Ludwig. Und an die Jugendlichen gewandt, sagt der Leiter der Agentur für Ar-beit Neumünster. „Viele Jugendliche legen sich von vornherein bei der Berufswahl auf eini-ge wenige Ausbildungsberufe oder weiterführende Schulen fest. Dabei gibt es allein im dua-len System rund 330 unterschiedliche Lehrberufe. Daher ist es wichtig, Fachleute in diese Überlegungen einzubeziehen. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Neumünster helfen gern, gemeinsam Alternativen zu erarbeiten und dann das für sie Passende zu finden“. Wer noch keine Ausbildungsstelle gefunden hat oder noch Unterstützung bei der Suche nach einer beruflichen Alternative benötigt, sollte sich jetzt gleich bei der Berufsberatung melden. Termine gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00 (Der Anruf ist gebührenfrei.).

In der Stadt Neumünster sind
• im Mai 4.129 Menschen arbeitslos gemeldet 111 weniger als im Mai (minus 2,6 Prozent) und 210 weniger als vor einem Jahr (minus 4,8 Prozent).
• Die Arbeitslosenquote beträgt 10,0 Prozent nach 10,3 Prozent im Mai und 10,7 Prozent vor einem Jahr.
• Die Unterbeschäftigung sank von Mai auf Juni auf 5.395 (minus 59 oder 1,1 Prozent). Vor einem Jahr lag sie noch bei 5.520 (minus 125 oder 2,3 Prozent).
• Dem AGS wurden seit Jahresbeginn 1.670 sozialversicherungspflichtige Ar-beitsstellen gemeldet 259 mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 18,4 Prozent).