Neumünster (em) Der Frankfurter Journalist Oliver Teutsch liest am Dienstag, 30. August 2022, um 19:30 Uhr in der Stadtbücherei Neumünster aus seinem druckfrischen Roman „Die Akte Klabautermann“. Das Buch handelt über die Entstehung des letzten Romans von Hans Fallada, „Jeder stirbt für sich allein“ (1947), der später zu einem Welterfolg werden sollte.

Innerhalb von nur vier Wochen verfasste Fallada mehrere Hundert Manuskriptseiten, obwohl er mit seiner ruinierten Gesundheit zu kämpfen hatte und die Dürftigkeit der Zeitumstände das Alltagsleben zum Hindernislauf machte. Mit reichlich Zeitkolorit schildert Teutsch die Trümmerperiode im Berlin von 1946, als sich unter dem Einfluss des späteren Kulturministers Johannes R. Becher die DDR-Kulturpolitik neu zu formieren begann. Eine unverzichtbare Stütze für Fallada war in dieser Zeit seine zweite Frau Ulla, die Lebens- und Rauschmittel auf dem Schwarzmarkt besorgte, damit der Schriftsteller buchstäblich nicht verhungern musste.

Der 1969 geborene Oliver Teutsch arbeitete viele Jahre als Journalist bei Nachrichtenagenturen, seit 2013 ist er Redakteur bei der Frankfurter Rundschau. Da die Stadt Neumünster seit 1981 den Hans-Fallada-Preis verleiht, ist eine Lesung aus Teutschs neuem Roman hier genau am richtigen Ort. Der Eintritt beträgt 8 Euro/ermäßigt 5 Euro.