Neumünster (em) Im Januar haben sich in Mittelholstein mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Dezember. „Die Zahl der Arbeitslosen ist im ersten Monat des Jahres gestiegen. Der typische Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar hat verschiedene Ursachen, etwa auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende sowie - trotz des milden Winters auch witterungsbedingte Auftragsrückgänge im Straßen-, Garten- und Wohnungsbau“, kommentiert Michaela Bagger, Leiterin der Agentur für Arbeit Neumünster, die aktuellen Zahlen.

„Alle Personengruppen sind betroffen. Erfreulicherweise betrifft es die Langzeitarbeitslosen weniger stark. Allerdings liegt ihr Anteil noch bei einem knappen Drittel. Die Herausforderung unserer Arbeit im laufenden Jahr ist es, hier durch zusätzliche Unterstützung und das umfangreiche Angebot von Qualifizierungsmaßnahmen entgegenzuwirken,“ kündigt Bagger an.

Arbeitslosigkeit
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im Januar 9.746 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 502 mehr als im Dezember (plus 5,4 Prozent) und 465 mehr als ein Jahr zuvor (plus 5,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 5,2 Prozent. Im Dezember und vor einem Jahr lag sie bei 5,0 Prozent.

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. So meldeten sich im Januar 1.037 Personen aus einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos, zwei weniger als vor einem Jahr. Ihnen gegenüber stehen 512 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, neun weniger als vor einem Jahr. „Die Dynamik hat sich im Jahresvergleich kaum verändert. In Kombination mit der schwächeren Arbeitskräftenachfrage zeigt sich aber, dass die Unternehmen in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage und angesichts eines Fachkräftemangels an ihren Arbeitsund Fachkräften festhalten,“ so Bagger.

Aktuell werden in Mittelholstein 1.576 Ukrainerinnen und Ukrainer betreut, das sind sechs mehr als im letzten Monat und 1.542 mehr als vor einem Jahr. Fast alle werden im Rechtskreis SGB II betreut. Arbeitslos sind darunter 573 Personen (eine mehr als im Dezember und 561 mehr als im Januar 2022).

Arbeitsagentur und Jobcenter
Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld I) beträgt im Januar 3.439 Personen 337 mehr als im Dezember (plus 10,9 Prozent) und 35 weniger als vor einem Jahr (minus 1,0 Prozent).

Bei den Jobcentern sind im Januar 6.307 Menschen (Arbeitslosengeld II) arbeitslos gemeldet. Das sind 165 mehr als im November (plus 2,7 Prozent) und 500 mehr als ein Jahr zuvor (plus 8,6 Prozent). Die Betreuung der ukrainischen Geflüchteten seit dem 1.6.2022 im Rechtskreis SGB II führt insbesondere in den Jobcentern im Vergleich zum Vorjahr zu steigenden Arbeitslosenzahlen.

Stellenangebot
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service (gAG-S) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Januar 373 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet 180 weniger als im Dezember (minus 32,5 Prozent) und 269 weniger als vor einem Jahr (minus 41,9 Prozent). Die meisten Stellenangebote kamen im November aus dem Bereich freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Tätigkeiten, dem Öffentlichen Dienst und der Zeitarbeit.

Der regionale Arbeitsmarkt
In der Stadt Neumünster
• sind im Januar 3.525 Menschen arbeitslos gemeldet 149 mehr als im Dezember (plus 4,4 Prozent) und 135 mehr als vor einem Jahr (plus 4,0 Prozent).
• werden aktuell 349 Ukrainerinnen und Ukrainer betreut, das sind 12 mehr als im letzten Monat und 331 mehr als vor einem Jahr. Fast alle werden im Rechtskreis SGB II betreut. Arbeitslos sind darunter 80 (14 mehr als im Dezember und 74 mehr als im Januar 2022).
• beträgt die Arbeitslosenquote 8,2 Prozent. Im Dezember und vor einem Jahr lag sie bei 7,8 Prozent.
• wurden dem gAG-S im Januar 134 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet 31 weniger als im Dezember (minus 18,8 Prozent) und 101 weniger als vor einem Jahr (minus 43,0 Prozent).