Neumünster (em) „Die Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums zum Bundeswehrstandort Boostedt kommt einer faktischen Schließung des Standortes gleich. Diese Entscheidung ist bitter für die gesamte Region in und um Neumünster“, kommentierte Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras.

Durch die Auflösung des Instandsetzungsbataillons 166, die Auflösung des Logistikbataillons 162 und die Auflösung des Sanitätszentrums wird der Standort in der Rantzau-Kaserne von 1980 Dienstposten auf lediglich 40 verbleibende Dienstposten massiv reduziert. Die 40 Dienstposten verbleiben in der Zukunft lediglich im Munitionsdepot.

„Wie schon durch die Schließung der Sick-Kaserne, der Scholtz-Kaserne und zuletzt der Hindenburg-Kaserne, weiß die Stadt Neumünster nur zu genau, was auch wirtschaftlich mit einem derartigen Truppenabzug verbunden ist. Durch die Auflösung der Panzerbrigade 18 verlor Neumünster den Status der Garnisonsstadt. Durch die Patenschaft zum Instandsetzungsbataillon 166 hatten wir allerdings weiter enge Kontakte zur Bundeswehr in Boostedt. Unsere Gedanken sind bei den Soldaten und ihren Familien. Wir fordern von Bund und Land Unterstützung bei der Bewältigung der gravierenden Probleme, die durch die Konversion auftreten“, formulierte Dr. Olaf Tauras.

Seit 1959 war die Panzerbrigade 18 HOLSTEIN in Neumünster beheimatet. Doch die Tradition reicht viel weiter zurück, denn bereits im Jahre 1872 wurde Neumünster erstmals offizielle Garnisonsstadt. Die vielen Soldaten und ihre Familien prägten über Jahre und prägen auch heute unsere Stadt. Denn viele Familien der Soldaten aus der Rantzau-Kaserne wohnen auch in Neumünster, nutzen die Einkaufsmöglichkeiten und die Infrastruktur der Gemeinde Boostedt und auch der Stadt Neumünster.

Seit die Bundeswehr existiert durchleben wir den längsten Zeitraum des Friedens in der Bundesrepublik und Mitteleuropa. Dies zeigt, dass die Bundeswehr ein Garant und jederzeit zuverlässiger Partner ist. Als Beispiele seien hier nur die Flutkatastrophe oder die Schneekatastrophe genannt. „Gerade hier wird durch die zahlreichen wegfallenden Dienstposten in Boostedt auch die Zivil-Militärische-Zusammenarbeit im Katastrophenschutz in der Zukunft schwieriger“, so Dr. Olaf Tauras abschließend.