Norderstedt (em) Die Rohrleitungen in der Stadt Norderstedt werden das ganze Jahr über vom Betriebsamt Norderstedt auf ihren ordnungsgemäßen Zustand hin überwacht. Sollten einmal Schäden an den Rohrleitungen auftreten, werden diese schnell beseitigt, um beispielsweise eine mögliche Unterspülung von Verkehrsstraßen zu verhindern.

Das Betriebsamt Norderstedt hat nun ein neues Fahrzeug, mit dem diese Arbeit noch besser als bisher erledigt werden kann: Mit einem neu angeschafften TV Inspektionswagen, der unter anderem mit modernster Full-HD-Bildtechnik ausgestattet ist, können Rohrleitungen akribisch genau und dreidimensional überprüft und somit selbst kleinste Schäden frühzeitig erkannt werden. Die Kosten für das Fahrzeug belaufen sich auf 260.000 Euro brutto, der Auftrag war europaweit öffentlich ausgeschrieben.

In Norderstedt sind etwa 520 km Kanalleitungen und mehr als 35.000 Hausanschlüsse unterirdisch verlegt. Mit ihnen wird eine umweltgerechte Entsorgung des Abwassers gewährleistet, so dass das Grundwasser im Stadtgebiet bestmöglich belastungsfrei bleibt. Jede Rohrleitung im Stadtgebiet wird spätestens alle 30 Jahre, in Gewerbegebieten alle fünf Jahre, kontrolliert und bei Undichtigkeit repariert oder ausgetauscht. Damit die umfassende Arbeit besser und effizienter bewältigt werden kann, setzt die Stadt Norderstedt konsequent auf modernste Technik.

Der neue TV Inspektionswagen des Betriebsamtes ist mit einem Roboterwagen ausgestattet, der mittels einer Kabelverbindung von speziell geschulten Mitarbeitern des Betriebsamtes durch die Rohre geleitet wird. Mit Hilfe von drei hochauflösenden Kameras dokumentiert der Roboter den Zustand der Rohre, das Ergebnis der Untersuchungen ist Live auf den hochauflösenden Monitoren im Fahrzeug sichtbar.

Die gesammelten Ergebnisse der Untersuchung werden nach der ersten Inspektion an das Bauamt der Stadt Norderstedt weitergeleitet, um eventuell notwendige Reparaturmaßnahmen in Auftrag zu geben und den Zustand der Rohrleitungen fortwährend dokumentieren zu können. Mit dem neuen Fahrzeug kann das Betriebsamt zukünftig bis zu 400 Meter Hauptrohrleitungen am Tag untersuchen. Viele Hausanschlüsse, die bislang nicht genau untersucht werden konnten, können nun ebenfalls von dem Fahrzeug überprüft und somit ein ganzheitliches Bild des Rohrleitungssystems erstellt werden. Da das vorherige Fahrzeug nach zehn Jahren das Ende seiner Einsatzzeit erreicht und die eingesetzten Technologien überholt waren, ist frühzeitig mit einer öffentlichen Ausschreibung nach einem neuen TV Inspektionswagen gesucht worden.

Bei dem nun angeschafften Fahrzeug handelt es sich um einen Mercedes Sprinter 516 mit 163 PS, Automatikschaltung, EUR 6-Norm und verschiedenen Sicherheitssystemen, wie etwa Spurassistenten. „Norderstedt legt besonders großen Wert auf Sicherheit und Komfort,“ sagt Thorsten Krupp, Sonderfahrzeugverkäufer bei der Daimler AG in der Metropolregion Hamburg. Dies sei zwar auf dem ersten Blick etwas teurer, würde sich jedoch durch gesündere und zufriedenere Mitarbeiter auszahlen. Außerdem können die Sicherheits- und Assistenzsysteme Unfälle verhindern. Norderstedts Betriebsamtsleiter Martin Sandhof ergänzt: „Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter gerne mit dem Fahrzeug arbeiten und fahren und dabei auch gesund bleiben.“

Daher seien zum Beispiel den Rücken der Mitarbeiter schonende Schwingsitze in das Fahrzeug eingebaut worden. Die Firma IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG (IBAK) aus Kiel, die bereits das vorherige TV Inspektions-Fahrzeug ausgestattet hatte und Weltmarktführer für derartige Spezialfahrzeuge ist, war für die Bereitstellung der Technik, den Umbau des Grundfahrzeugs sowie für die Schulung der Betriebsamt-Mitarbeiter verantwortlich. Das Unternehmen wird auch langfristig als fachlicher Begleiter dem Betriebsamt zur Seite stehen.

„Der erneute Auftrag an unsere Firma ist für uns ein Vertrauens- und Qualitätsbeweis“, erklärt Felix Helmchen, Vertriebsleiter bei IBAK. Dass das Unternehmen qualitativ hochwertige Fahrzeuge konstruiert, bestätigen auch die bisherigen Erfahrungen des Betriebsamtes: Der alte, nun aussortierte TV-Inspektionswagen hatte überaus geringe Wartungs- und Reparaturkosten in den vergangenen zehn Jahren verursacht. Das vorherige und inzwischen ausgemusterte Fahrzeug des Betriebsamtes wird auf einer Handelsplattform versteigert.