Norderstedt (em) „Es gibt niemanden in diesem Ausschuss, der die Pfadfinder heimatlos sehen möchte und wir werden alles tun, damit wir zu einer vernünftigen Lösung kommen.“ Mit diesen Worten konnte die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Petra Müller-Schönemann, die vielen Pfadfinder beruhigen, die den Plenarsaal des Rathauses am 10. April fast vollständig füllten.

Hintergrund der „Demonstration der Geschlossenheit“ des Stammes der „Goten“ war der bevorstehende Abriss des maroden Norwegenhauses auf dem Gelände der Grundschule Falkenberg. Im Zuge der Einführung der offenen Ganztagsgrundschule und der dafür erforderlichen Mensa befürchteten die Pfadfinder, dass man sie auf dem Gelände, auf dem sie bereits seit über 30 Jahre ansässig sind, nicht mehr haben wolle. „Es ist für die Kinder ein sicherer und von seiner Infrastruktur optimaler Bereich“, bekräftigte einer der Sprecher der Goten, Holger Stumpe, sein Anliegen.

Der Ausschuss beschäftigte sich ausführlich mit den von der Verwaltung präsentierten Plänen eines Anbaus an die Mensa und bat, auch nach alternativen Standorten zu suchen, um alle Möglichkeiten zu prüfen, die vom Preis-Leistungsverhältnis infrage kommen. Denn die Kosten für den Anbau, die sich auf ca. 300.000 Euro belaufen, sind im bisherigen Haushalt nicht vorgesehen. „Sie leisten hervorragende Jugendarbeit und ohne Sie würde in dieser Stadt etwas fehlen“, stellte Petra Müller-Schönemann zum Schluss des Tagesordnungspunktes fest und freute sich, als der Sprecher der Pfadfinder sich für den gelungenen Sitzungsabend bedankte.

Als weiterer Besprechungspunkt auf der Tagesordnung wurde intensiv die vorgesehene Einstellung der Waldgruppe in der Kita Storchengang diskutiert. Wegen zu geringer Anmeldezahlen, einer hohen Belastung für Aufsichtspersonal und Kinder durch einen langen Weg zum Wald und der räumlichen Enge zum gemeinsamen Mittagessen in der Kita soll das Angebot eingestellt werden. Der Ausschuss forderte die Verwaltung auf, noch einmal sehr genau zu überprüfen, ob sich doch Möglichkeiten bieten, die Dreiviertel-Tages-Gruppe bestehen zu lassen. „Wir sind um jede Elementargruppe verlegen und wollen nicht auf 15 Kita-Plätze verzichten, bevor nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden“, teilt die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses mit.