Norderstedt (em) „Unsere Norderstedter Hilfsorganisationen wie Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz oder DLRG sind vernetzt mit dem Europäischen Notfallabwehrzentrum (ERC/ Emergency Response Center)“ und gehören somit zu dem System der gemeinsamen europäischen Katastrophenabwehr“, so Manfred Ritzek, der Vorsitzende der EUROPA-UNION Norderstedt.

Wenn zum Beispiel große Flüsse über die Ufer treten und die Wassermassen geregelt werden müssen, wenn schwere Waldbrände bekämpft werden müssen, wenn nach Erdbeben nach Überlebenden gesucht werden muss, wenn angemessene Unterkünfte für Flüchtlinge gebaut werden müssen, wenn Hilfen nicht durch das betroffene Land selbst in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt werden können, dann unterstützen sich die EU - Staaten über das Europäische Notfallabwehrzentrum gegenseitig. „Das neue, rund um die Uhr einsetzbare Notfallabwehrzentrum mit derzeit 33 Mitarbeitern bietet den Katastrophenhelfern eine technisch modernste Koordinierungsplattform“, so nachzulesen in den neuesten EU-Nachrichten.

Ehe die Anfragen von der EU zu den lokalen Hilfsorganisationen gelangen, werden diese in Deutschland vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nach möglichen personellen und technischen Hilfsmöglichkeiten geprüft. Etwa 60 EU-Anfragen gehen jährlich beim BBK ein. Dazu gehörte auch die Anfrage nach der qualifizierten Betreuung eines Lagers in Jordanien mit syrischen Flüchtlingen. „Auch ein Mitglied des Technischen Hilfswerkes Norderstedt wurde für diese Aufgabe in Jordanien als Helfer ausgewählt“, so Ritzek.

Die ERC-Mitarbeiter kümmern sich nicht nur um aktuelle Notfälle. Auch die Vorbeugung vor Katastrophen, die Erstellung von Notfallplänen für mögliche Katastrophen, die Entwicklung von Frühwarnsystemen, auch für Länder außerhalb Europas, zum Beispiel die Warnung vor Tsunamis, gehören mit zu deren Aufgaben. 32 europäische Staaten stimmen die Katastrophenpläne gemeinsam ab, außer den 27 EU-Staaten sind es in Europa noch Kroatien, Mazedonien, Island, Lichtenstein und Norwegen. Die Hilfe gilt dann weltweit, unabhängig davon, ob sich die Notfälle in Europa oder anderen Ländern der Erde ereignet haben.

Alleine in den 27 Ländern der Europäischen Union kommen durch Natur- oder von Menschen verursachte Katastrophen jährlich etwa 10.000 Menschen ums Leben, Katastrophen, für die eine schnelle, qualifizierte und grenzüberschreitende Hilfe von größter Bedeutung ist. Umso mehr gilt das für Hilfe von der Europäischen Union in der ganzen Welt. „Eine ständige Verbesserung des
EU-Notfallabwehrzentrums, zu dem auch die Hilfsorganisationen aus dem Bereich der EUROPA-UNION Norderstedt gehören, ist deshalb sehr zu begrüßen“, so Manfred Ritzek abschließend.