Norderstedt (rj) Der Rathausplatz ist in die Jahre gekommen; Wind und Wetter, wöchentliche Märkte und viele Veranstaltungen haben die Pflasterung in Mitleidenschaft gezogen.

Gerade ältere Norderstedter haben Schwierigkeiten, auf dem unebenen Pflaster sicher zu gehen, die Rolatoren lassen sich nur schwer schieben. Einige nutzen daher den Wochenmarkt am Rathaus gar nicht mehr. Das Kopfsteinpflaster ist eine reine Stolperfalle.
Eine Umgestaltung würde nach einer ersten Kostenschätzung 1,2 Millionen Euro kosten Geld, das die Stadt wohl nicht aufbringen kann. Bleibt wohl nur, die Lücken im Pflaster bestmöglich zu schließen, oder? Wir fragten bei den Fraktionen in der Stadtvertretung nach, welche Lösung sie für den Rathausplatz favorisieren. Von WiN und Linke erhielten wir jedoch keine Stellungnahme.

CDU: Alternative zu teurem Umbau prüfenMeinung und Politik
Die CDU-Fraktion unterstützt grundsätzlich den Wunsch des Seniorenbeirats, den gepflasterten Rathausplatz fußgängerfreundlich umzugestalten.
Erste Kostenschätzungen der Stadtverwaltung haben hierfür einen Kostenrahmen von mehr als 1,2 Millionen Euro benannt. Auf Grund der Höhe der Kosten haben wir die Verwaltung aufgefordert, in Abstimmung mit dem Seniorenbeirat Alternativlösungen zu erarbeiten, hierfür Kosten zu ermitteln und dieses im zuständigen Fachausschuss zur Beschlussfassung vorzulegen.
Wir stehen in engem Kontakt so-wohl zum Seniorenbeirat als auch zur Stadtverwaltung und hoffen, dass im Laufe des laufenden Quartals entsprechende Vorschläge unterbreitet werden.

SPD: Gute Stube gehört barrierefreiMeinung und Politik
Die Umgestaltung des Rathausmarktes ist im Vergleich zu anderen Themen in unserer Stadt si-cherlich nicht das drängendste. Trotzdem setzen wir uns dafür ein, dass der Platz für Jung und Alt ohne Einschränkungen nutzbar ist.
Dazu gehört auch, dass die Pflasterung keine tiefen Fugen haben darf, die eine mögliche Unfallquelle für gehbehinderte Mitbürger darstellen. Das Verfüllen dieser Fugen wäre die schnellste und kostengünstigste Maßnahme. Was die Gestaltung betrifft, besteht sicherlich Nachholbedarf. Der Platz hat zu wenig Aufenthaltsqualität und ist mehr eine zugige, öde Ecke als die lebendige „gute Stube“ der Stadt. Für derartige Umbaupläne fehlt jedoch das Geld. Geld, das wir für wichtigere Projekte, wie den Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder aufwenden müssen. Wir denken, dass in Partnerschaft mit privaten Investoren das gesamte Quartier um den Rathausmarkt aufgewertet werden sollte.

Bündnis 90/Die Grünen: Pflaster in Laufbahn auffüllenMeinung und Politik
Der Anteil an älteren Menschen nimmt weiter zu, so dass es uns ein Anliegen ist, dass ihre und unsere Wege bestmöglich barrierefrei sind. Das gilt natürlich auch für Menschen mit Behinderungen.
Die Zuwege zum Rathaus und den umliegenden Angeboten gewährleisten das, lediglich der Vorplatz, auf dem unter anderem der Wochenmarkt stattfindet, ist holperig und uneben. Im Gegensatz zu einer großflächigen Versiegelung des Platzes wäre es für uns zum Beispiel eine denkbare Alternative, das vorhandene Pflaster in einer Art Mittelkreis oder einer Laufbahn aufzufüllen und die Marktstände direkt entlang dieses Weges aufzustellen.

FDP: Rathausplatz behutsam verbessernMeinung und Politik
Nicht nur Senioren und Rollstuhlfahrer haben Schwierigkeiten, den Platz sicher zu queren, auch mancher Besucher von Veranstaltungen in der TriBühne kennt das Problem.
Mehrfach sind die Kosten für eine Umgestaltung des Rathausplatzes auf 1,5 Millionen Euro beziffert worden. Die FDP möchte aber den Platz mit dem alten Pflaster der Ochsenzoller Straße als großzügiges Entree des Rathauses erhalten. Wir schlagen vor, die Pflasterung aufzunehmen und im Mörtelbett neu zu verlegen. Gleichzeitig sollen je zwei ebene Streifen, etwa auf der Höhe der Gänge des Wochenmarktes, den Fußweg mit dem Rathaus und den Läden verbinden und parallel zum Rathaus den Wo-chenmarkt und Veranstaltungen erschließen.
Die FDP wird in den Haushaltsberatungen nach Einsparungsmöglichkeiten suchen, um die notwendigen 200.000 Euro bereitzustellen.