Norderstedt (em) Auf Initiative des Vereins „Eine Welt für Alle e.V.“ diskutieren die Fraktionen der Stadtvertretung derzeit die mögliche Beteiligung der Stadt Norderstedt an der Kampagne „Fairtrade Towns“. Eine „Fairtrade Town“ zu werden bedeutet, ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen. Angestrebt wird eine Zertifizierung der Stadt Norderstedt. Getreu dem Motto der Stadt „Eine Idee voraus “ wäre Norderstedt die erste Stadt in Schleswig-Holstein, die sich der Kampagne anschließt. „Ich unterstütze die Arbeit seit vielen Jahren und freue mich, dass diese Idee vom Verein „Eine Welt für Alle“ gekommen ist“, so die SPD-Landtagskandidatin Katrin Fedrowitz. „Die angestrebte Zertifizierung bietet die Chance, den Fairen Handel bekannter zu machen und für eine stärkere Nachfrage fair gehandelter Produkte zu werben. Zusammen mit dem städtischen Agenda-Büro und der Unterstützung durch Norderstedt Marketing kann das gelingen.“

Ausgehend von Großbritannien bewerben sich mittlerweile Städte und Gemeinden in 17 Ländern um den Status einer „Fair Trade“- Stadt oder -Gemeinde und versuchen Kriterien wie den Nachweis einer bestimmten Anzahl an Einkaufsmöglichkeiten oder Gastronomiebetriebe, die fair gehandelte Produkte verwenden, zu erfüllen.

„Die Beteiligung an der Kampagne „Fairtrade Towns“ wäre ein weiterer Baustein, um den Fairen Handel zu unterstützen und örtliche Akteure zu gewinnen. Sie würde Norderstedt zum Mitglied einer weltweiten Kampagne machen, an der sich bisher 550 Städte in 17 Ländern beteiligen“, sagt Katrin Fedrowitz.

Das Thema Fairer Handel hat in Norderstedt eine lange Tradition. In zahlreichen Einzelhandelsgeschäften werden fair gehandelte Produkte wie der Norderstedt Kaffee „FAIRflixt goot!“ vertrieben; viele Schulen, Vereine und Kirchengemeinden machen sich für den Fairen Handel stark. Nur in den gastronomischen Betrieben Norderstedts sind fair gehandelte Produkte bislang Mangelware.

Der Titel wird im Rahmen der Kampagne „Fairtrade Towns“ vergeben, die weltweit in 20 Ländern durchgeführt wird. In Deutschland wurde die Kampagne von Transfair e.V. im Januar 2009 gestartet. Der Verein wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern durch die Vergabe des Fairtrade-Siegels für fair gehandelte Produkte zu unterstützen. Inzwischen bieten bundesweit über 30.000 Supermärkte, Bio- und Weltläden rund 1.000 verschiedene Fairtrade-Produkte an.