Norderstedt (em) Am 31. Oktober findet im Music Star in Norderstedt, Marktplatz 11, ein Konzert von Richmond Fontaine (plus very special guest Dolorean) statt. Beginn ist um 20 Uhr.

Der Kopf der Band, Gitarrist und Sänger Willy Vlautin, gründete mit 16 Jahren in seiner Heimat Nevada seine erste Band, doch die Auftrittsmöglichkeiten in dem dünn besiedelten Staat waren ihm zu wenig, so dass er in den Nachbarstaat Oregon ging. In Portland traf er 1994 den Bassisten Dave Harding und den Schlagzeuger Stuart Gaston und sie gründeten Richmond Fontaine. Nachdem sie zwei Jahren lang aufgetreten waren, veröffentlichten sie ihr erstes Album bei einem lokalen Label. Noch im selben Jahr wechselten sie das Label und starteten mehrere Touren durch verschiedene Staaten. Es folgten weitere Alben und Änderungen in der Besetzung. Paul Brainard kam mit der Pedal-Steel-Gitarre hinzu, als zusätzlicher Gitarrist schloss sich Dan Eccles an und Sean Oldham kam als Schlagzeuger für Gaston. Über die Jahre veröffentlichte die Band regelmäßig Alben und machte sich einen Namen ohne den großen Erfolg zu haben. Bekannt wurde die Band für ihre Liedtexte, die aus der Feder von Willy Vlautin stammen.

Ab 2006 veröffentlichte er auch mehrere Romane. Richmond Fontaine sind auch über Nordamerika hinaus bekannt und 2009 gelang ihnen mit dem Album „We Used to Think the Freeway Sounded Like a River“ in Großbritannien, was ihnen in ihrer Heimat bislang verwehrt blieb: eine Platzierung in den Charts. Über das neue Album „High Country“ von Richmond Fontaine: Was so klingt wie die trivialste aller Schundliteratur-Romanzen, entpuppt sich auf „The High Country“ als ergreifende Beziehungsstudie: Zwischen der Angestellten eines Auto-Ersatzteillagers und einem Mechaniker entspinnt sich eine zarte Liebe. Willy Vlautin, Sänger und Songschreiber von Richmond Fontaine, hat diese Geschichte im rauen Milieu von Portland angesiedelt. 2006 erschien bereits sein an Carver und Steinbeck geschulter Debütroman „The Motel Life“, der gerade mit Emile Hirsch verfilmt wird. Ähnlich existenzialistisch erzählt Vlautin auch in musikalischer Form. Deborah Kelley von den Country-Rockern The Damnations übernimmt die weibliche Hauptrolle in zerbrechlichen Stücken wie „Inventory“ und „The Girl On The Logging Road“. Bis Vlautin in seiner Werkstatt lospoltert, den Garage-Rock auspackt und den verharschten Rohling mimt. „The Chainsaw Sea“ kommt so ungestüm daher wie der ruppige Americana von Whiskeytown. Und Ryan Adams scheint mal wieder nicht weit, wo es balladesk wird, etwa im schön elegischen "The Eagles Lodge" mit Pedal-Steel. Das neue Album „The High Country“ ist mehr Soundtrack als Album, Vlautin mehr Storyteller als Songwriter. So sind es weniger die einzelnen Songs als vielmehr die Kapitel einer melodic novel, die hier bis in kleinste Nuancen ausformuliert werden und am Ende einen eigentümlichen, wehmütigen Eindruck hinterlassen.

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