Norderstedt (em) Nach der vierten Klasse sollten Kinder schwimmen können so die Wunschvorstellung und ganz nebenbei im Lehrplan von Schleswig-Holstein auch so festgelegt. Die Realität sieht leider anders aus. Gerade Norderstedt tut sich seit Jahren schwer mit dem Thema Hallenzeiten und einem maroden Schwimmbad in der Pestalozzistraße.

Der neue Investitionsplan der Oberbürgermeisterin Roeder sieht vor, mit den Planungen für den Neubau des Schwimmbads Friedrichsgabe im Jahr 2024 zu starten und wenn alles gut läuft, 2029 fertig zu sein. Wenn dann überhaupt noch Geld vorhanden ist. Denn der Plan sieht auch vor, zunächst in die P+R Garage unter dem Heroldcenter 94,2 Mio. Euro und zeitgleich in die Erweiterung des Bauhofes mit dem Neubau eines Recyclinghofes weitere 28 Mio. Euro zu stecken.

„Da fragen wir als CDU uns, ob die Prioritäten richtig gesetzt sind“, so Peter Holle, Fraktionsvorsitzender der CDU Norderstedt. Seit Jahren wissen wir, dass wir einen Neubau für das Schul- und Vereinsschwimmen benötigen. Pläne dazu wurden bereits im Jahr 2018 vorgelegt getan hat sich nichts. Erschwerend kommt hinzu, dass es zertifizierten Schwimmtrainern /-trainierinnen untersagt wird, die bestehenden Kapazitäten im Arriba und in der Wiesenstraße zu nutzen, um wenigsten außerhalb der Schulzeiten den Kindern Schwimmtraining zu ermöglichen. Das Arriba hat mal wieder einen „Ausschließlichkeitsvertrag“ mit einer privaten Schwimmschule und lässt die Bahnen in der übrigen Zeit lieber ungenutzt, während die Schwimmhalle in der Wiesenstraße sich ausschließlich die DLRG Norderstedt e.V. und die SG Wasserratten e.V. unter sich aufteilen. Wer dort einen Termin z. B. für ein Training auf das Schwimmabzeichen Gold haben möchte, wird enttäuscht: gibt es nicht. Für alles andere darf man sich auf eine Warteliste mit einer Dauer von einem Jahr setzen lassen, soll aber bereits heute entscheiden, an welchem Wochentag man dann trainieren möchte.

Hier muss sich dringend etwas ändern, fordert die CDU. Wer nicht in Kauf nehmen möchte, dass Kinder in Badeseen ertrinken, muss dafür sorgen, dass Kinder schwimmen lernen. Wenn dieses nicht einmal eine Stadt wie Norderstedt schafft, ist das ein Armutszeugnis. Erst recht, wenn Tiefgaragen und Neubauten von Recyclinghöfen einen höheren Stellenwert haben.