Henstedt-Ulzburg (em) Wenn es nach der Fraktion Bürger für Bürger (BFB) geht, wird im Herbst nicht nur ein neuer Bundestag gewählt, sondern es soll zu diesem Anlass auch eine Bürgerbefragung stattfinden. Jeder Wahlberechtigte hätte dann die Möglichkeit sein Votum abzugeben, ob Henstedt-Ulzburg Großgemeinde bleiben oder Stadt werden soll. Das Ergebnis wäre zwar nicht bindend für die Kommunalpolitiker, jedoch würde die BFB-Fraktion sich dafür einsetzen den Wunsch der Bürger umzusetzen.

Das Thema „Stadtwerdung“ ist ein Dauerbrenner in der Gemeinde und es ist sicher Altbürgermeister Volker Dornquast „zu verdanken“, dass Henstedt-Ulzburg noch Gemeinde ist. Er wollte wohl immer lieber ein großer Fisch im kleinen Teich sein, als ein mittel-großer Fisch im großen Teich Viele sachliche Argumente sprechen dabei für eine „Stadtwerdung“. Aktuell läge Henstedt-Ulzburg bei über 60 Städten in Schleswig-Holstein, von seiner Größe her an 13. Stelle. Es würde sich zwischen Reinbek und Rendsburg einordnen noch vor Heide, Husum und Schleswig.

Auch in der politischen und wirtschaftlichen Wahrnehmung spricht alles für die Stadtrechte. Frau Biel von der Wirtschaftsförderung der Gemeinde hat schon vor längerer Zeit darüber berichtet, dass es Ansiedlungswilligen nicht immer leicht zu vermitteln sei, warum Henstedt-Ulzburg „nur“ Gemeinde ist. Aus diesem Grund hat zum Beispiel Tornesch, mit heute rund 13.000 Einwohnern, bereits 2005 die Stadtrechte beantragt, um bei Ansiedlungen besser wahrgenommen zu werden. Die Gründe, die gegen eine Stadtwerdung sprechen, sind häufig emotionaler Natur: viele Henstedt-Ulzburger fühlen sich einfach nicht als Städter.

Sie sind ganz bewusst aufs Land gezogen oder wurden hier im Dorf geboren und fühlen sich ihm verbunden. Einen klassischen Ortsmittelpunkt gibt es in der Großgemeinde nicht - das Rathaus steht in Ulzburg, die Polizeistation und „Grüne Schule“ zwischen Henstedt und Ulzburg, wir bekommen ein Ulzburg- Center, haben ein Rhen-Center, in Henstedt den Netto-Markt und den Friedhof, sowie nach Ortsteilen getrennte Feuerwehren in Götzberg, Henstedt und Ulzburg. Viele Menschen fühlen sich ihrem Ortsteil verbunden und möchten den dörflichen Charakter nicht missen.Finanziell hätte eine Veränderung kaum Auswirkungen. Zwar müssten Ortsschilder, Briefköpfe und Eintragungen angepasst werden, aber weitere laufende Aufgaben oder Belastungen würden sich aus einem Wechsel von einer Großgemeinde zur Stadt nicht ergeben also lasst die Bürger entscheiden!