Henstedt-Ulzburg (em) Die WHU mokiert sich in ihrer Pressemitteilung „Beim Feuerwehrbedarfsplan zeigen einige Ampeln auf Rot“, darüber, dass die vorgesehenen Hilfsfristen von der Feuerwehr in einigen Ortsteilen nicht eingehalten würden. Als Alternative schlägt sie ein „Rendezvous-System“ vor.

Dirk Rohlfing, ehemaliger Wehrführer und derzeitiges BFB-Feuerwehrausschussmitglied, erläutert die Sachlage: „Was im Sanitäts-Rettungswesen die getrennte Anfahrt des Rettungswagens und des Notarztes meint, ist im Feuerwehr-Rettungswesen nur bedingt einsetzbar. Aus diesem Grund wurde das Rendezvous-System auch im dafür zuständigen Fachausschuss abgelehnt“. Fahren die Feuerwehreinsatzfahrzeuge nicht gemeinsam von der zentralen Wache zum Einsatz, ist nicht gewährleistet, dass genügend Einsatzkräfte vor Ort sind. Erfolgen aus dem Rendezvous-System am Einsatzort Probleme, muss aufwändig und zeitintensiv nachalarmiert werden, was im Endergebnis für den zügigen und qualifizierten Feuerwehreinsatz kontraproduktiv ist.

„Der wichtigste Grund für die Ablehnung des Rendezvous-Systems ist jedoch das Brandschutzgesetz, das ein Rendezvous-System rechtlich nicht zulässt“, stellt der aktive Feuerwehrmann Rohlfing klar. „Der Versicherungsschutz der Kameraden ist dadurch gefährdet.“ In unverantwortlicher Weise stellt sich die WHU und insbesondere die Fraktionsvorsitzende Honerlah, selbst Volljuristin, gegen die Gesetzgebung. Aber mit diesen juristischen Ausrutscher noch nicht genug, hält die Wählergemeinschaft um Honerlah noch mehr „kreative“ Ideen parat: So sollen die Mitarbeiter des Baubetriebshofes und alle Schulhausmeister zu Feuerwehrleuten ausgebildet werden. Die Ambitionen auf das gegebenenfalls freiwerdende Bürgermeisteramt und der Kommunalwahlkampf lassen Honerlah und ihre Fraktion zu einem unmoralischen und rechtlich fragwürdigen Griff in die politische Ideenkiste greifen. Tatsächlich besteht allerorts die freiwillige Feuerwehr wie der Name sagt aus Freiwilligen. „Eine Zwangsverpflichtung von Gemeindemitarbeitern ist keine Lösung und rechtlich nicht zulässig“, konstatiert Fraktionsvorsitzender Tile Abel. „Die Feuerwehr braucht motivierte Mitglieder und keine zwangsrekrutierten Dienstableister. Bei den Einsätzen gefährden die Kameraden ihre eigene Sicherheit zum Wohle der der Allgemeinheit. Dieser Dienst kann nur geleistet werden, wenn man mit ganzem Herzen hinter der Sache steht.“