Norderstedt/Kaltenkirchen/Nützen (em) Anfang August hat der Internet-Gigant Amazon das neue Verteilerzentrum in Nützen bei Kaltenkirchen eröffnet. „Die mediale Beschreibung dieses Ereignisses wirkt sehr harmlos“, so der ehemalige Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek.

Nur so harmlos sind die Verkehrsströme nicht, die auch Norderstedt erreichen. Denn eine unglaublich hohe Zahl von An- und Auslieferbewegungen der LKW werden im Umkreis von 50 Kilometern negative Auswirkungen auf Menschen, Handel, Umwelt und Verkehrslage haben.

Schwere Lastwagen werden in der Nacht das Verteilerzentrum zur Einlagerung der Waren ansteuern, mit insgesamt etwa 1000 Fahrzeugbewegungen pro Tag werden die Waren ausgeliefert. „Dieses marktbeherrschende Unternehmen Amazon schickt die zahlreichen Kleinlaster in enge Wohnstraßen und Kreisstraßen zur Paketauslieferung, egal, ob sich dort Autoschlangen bilden oder nicht, den ganzen Tag über. Warnlicht an, das reicht“, so Ritzek.

Es liegt in der Hand der Konsumenten, also an uns, diese Massen von auszuliefernden Paketen zu reduzieren, auch in der Corona-Zeit. Kaufen sie bei ihrem Einzelhändler vor Ort, sofern sie mobil sind. Helfen sie mit, die Lebendigkeit unserer kleinen Geschäfte und Einkaufszentren zu erhalten. Freuen sie sich über den menschlichen Kontakt der Begegnungen, wertschätzen sie die persönlichen Beratungen. Dann brauchen wir keinen Bundesbeauftragten für Einsamkeit. „Und helfen sie mit, den Verpackungsmüll der Versandpakete zu reduzieren und helfen sie auch mit, die unglaubliche Zahl von fast 300 Millionen Retouren pro Jahr und die damit einhergehenden Rohstoffverschwendung zu senken“, so Ritzek.

„Wir Norderstedter und auch die Nachbargemeinden brauchen keine Beherrschung durch den Giganten Amazon, es liegt an uns“, so Ritzek abschließend.