Kaltenkirchen (em) Am 28. Oktober 2023 erhielt die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen Besuch von einer besonderen Reisegruppe aus Frankreich. Im Rahmen einer mehrtägigen Gedenkreise, bei der sie mehrere KZ-Gedenkstätten besuchten, die an ehemalige Außenlager des KZ Neuengamme erinnern und über deren Geschichte informieren, fanden 41 Mitglieder der Amicale de Neuengamme auch den Weg nach Kaltenkirchen.

Die Amicale ist die französische Sektion der Amicale Internationale KZ Neuengamme, des internationalen Zusammenschlusses der nationalen Organisationen der Überlebenden des KZ Neuengamme sowie deren Familien und Angehörigen, der 1958 gegründet wurde. Die Amicale de Neuengamme selbst wurde bereits 1945 gegründet und führt neben vielen anderen Aktivitäten seit 1946 Gedenkreisen nach Neuengamme und zu Orten ehemaliger Außenlager durch.

Unter der Leitung von Jean-Michel Clère, dem aktuellen Präsidenten der Amicale, und Francoise Marchelidon, die sich um die Organisation der diesjährigen Reise gekümmert hatte, besuchte die Reisegruppe aus Nachkommen ehemaliger Häftlinge neben der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen auch die nahegelegene Gräberstätte für Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in Moorkaten.

Die Begrüßung auf der KZ-Gedenkstätte erfolgte durch Hans-Jürgen Kütbach, dem Vorsitzenden des Trägervereins, und Gedenkstättenleiter Marc Czichy. Beide betonten in ihren Begrüßungsworten, dass der Besuch der Amicale für die Gedenkstätte einmal mehr eine besondere Verpflichtung sei, die Erinnerung an die Menschen, die im KZ-Außenlager Kaltenkirchen gelitten haben und ermordet wurden, wachzuhalten und deren Geschichte an die nachkommenden Generationen zu vermitteln. Jean-Michel Clère dankte in einem kurzen Redebeitrag allen an der Gedenkstätte tätigen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen für ihr Engagement.

Unter Begleitung von Gedenkstättenmitarbeiter Thomas Käpernick und von Marc Czichy sowie mit großer Unterstützung von Emilie Setzke, die dankenswerterweise als Dolmetscherin fungierte, unternahmen die aus ganz Frankreich angereisten Besucher*innen einen Rundgang über das ehemalige Lagergelände. Der Abschluss des Besuchs auf der KZ-Gedenkstätte bildete eine gemeinsame Gedenkzeremonie, bei der Vertreter*innen der Amicale und der Gedenkstätte an der Gedenksäule, die den Ort des ehemaligen Appellplatzes kennzeichnet, jeweils ein Blumengebinde hinterlegten.

Nach einer weiteren Gedenkzeremonie an der Gräberstätte in Moorkaten fuhr die Reisegruppe der Amicale weiter zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme, die den Endpunkt der diesjährigen Gedenkreise bildete.

„Wir danken der Amicale – namentlich Francoise Marchelidon und Jean-Michel Clère – ganz herzlich für Ihren Besuch. Er ist uns großer Ansporn und Motivation!“, so Frauke Greuel, Vorstandsmitglied des Trägervereins.

Foto: „Gemeinsame Gedenkzeremonie von Vertreter*innen der Amicale und der KZ-Gedenkstätte“