Kaltenkirchen (rj) Die vorläufig letzte Runde der Bürgerbeteiligung zum neuen Flottmoorpark ist beendet, nach den Sommerferien beschäftigt sich der Bau- und Umweltausschuss mit dem Thema.

Danach könnte eine Entscheidung in der Stadtvertretung fallen. Ein erster Entwurf steht: mit einem Wegenetz aus Haupt- und Nebenstrecken und begleitet von Wasser und Hügeln, Bäumen und Bänken. Gestaltete Spots finden sich als Themenbeete, Spiel- und Fitnesspunkte. Das Neubaugebiet und die zukünftige Feuerwache werden durch einen grünen Puffer aus Sträuchern und Bäumen abgeschirmt. Thema des Parks ist Erholung und Ruhe. „Die Anlage soll nicht nur zum Spazierengehen und Verweilen einladen, sondern auch das Stadtquartier aufwerten, zusammen mit dem notwendigen Neubau der Feuerwehr in den Jahren 2016/2017“, teilt Bürgermeister Hanno Krause mit. Und was meinen die Parteien in der Stadtvertretung dazu? Wir fragten nach.

CDU: Pläne für den Park noch nicht bekannt Meinung und Politik
Ich kann mich zur bestehenden Planung nicht äußern. Es gibt aus dem Jahr 2008 schon eine Planung, wurde nur noch nicht umgesetzt. Unser Bürgermeister hat im Haushalt Geld bekommen, um eine Überarbeitung dieser Planung vorzunehmen. Dies ist mit einigen Bürgern geschehen. Die CDU hat den Entwurf noch nicht vorgestellt bekommen. Wir kennen es nur aus der Presse. Sicherlich wird sich der Bau- und Umweltausschuss damit noch beschäftigen. Danach werden wir sehen, was umgesetzt und ob er gebaut werden kann.

Pro Kaki: Wasser in Mittelpunkt rücken Meinung und Politik
Pro-Kaki unterstützt insbesondere folgende Wünsche: Da das Flottmoor das zentrale Quellgebiet der Krückau ist, sollte die „Krückauquelle“ ausgewiesen und mit einer Hinweistafel bestückt werden. Die Wasserläufe sollten möglichst fließend sein, und ein Brunnen an der „Krückauquelle“ sollte realisiert werden. Der Lärmschutz-Wall ist wichtig, aber mit zwei Metern nicht wirklich funktional. Der Verlauf des Jogging-Pfads sollte in jedem Falle oben auf dem Wall zur Feuerwache erfolgen.

SPD: Umsetzung so naturnah wie möglich Meinung und Politik
Die Einrichtung eines Naherholungsparks Flottmoor ist ein lang gehegtes Projekt der SPD, um das Wohnquartier Flootkamp aufzuwerten. Dieser Park kommt dem Bestreben nach, Kaltenkirchen noch attraktiver für Neubürger und Anlieger zu machen. Es wurde den Bürgern die Möglichkeit eröffnet, ihre Ideen und Wünsche in die Planung mit einzubringen. Da der Prozess der Planung noch nicht endgültig abgeschlossen ist, sind die Bürger aufgefordert, in den öffentlichen Ausschusssitzungen weiter ihre Meinung einzubringen. Für die SPD ist es wichtig, dass die Belange der Anlieger berücksichtigt werden, wie Vermeidung von Lärm und Vandalismus. Den ganzen Park mit viel Wasserelementen zu gestalten, findet von den Bewohnern allgemeine Zustimmung, es ist aber darauf zu achten, dass die Sicherheit der Kinder gewährleistet wird. Die vorgeschlagene Idee, die Quelle der Krückau, vor Jahren immer wieder von der SPD gefordert, kenntlich zu machen und zu gestalten (Brunnen und Hinweistafel) ist realistisch und durchführbar. Die Erich-Kästner-Schule könnte eine Partnerschaft eingehen, um naturnahe Projekte dort umsetzen zu können. Zudem befürworten wir einen Treffpunkt für Jugendliche, robuste Spielgeräte auf „Inseln“, so dass der Charakter eines Parks erhalten bleibt. Eine klare Wegestruktur wäre ideal für Jogger und andere Besucher. In entsprechenden Abständen sollen Ruheoasen eingerichtet werden.

FDP: Große Fläche für Teenies schaffen Meinung und Politik
Im Flottmoorpark sollte unbedingt eine große Fläche für Jugendliche hergerichtet werden, und zwar in Zusammenarbeit mit der Jugendstadtvertretung. Dort sollen sie chillen oder auch Schach spielen können. Kinderspielplätze haben wir sehr viele in Kaltenkirchen, aber für Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren ist das Angebot dürftig. Auch eine attraktive Joggingstrecke sollte weiter verfolgt werden; die Übungsgeräte sollten aus Edelstahl sein (ähnlich wie in Haffkrug an der Strandpromenade). Die Idee mit den Wasserflächen finde ich gut, doch sollten sie nicht Überhand nehmen. Auf jeden Fall sollten dort sehr viele Bäume angepflanzt und an den einzelnen Spielgeräten auch kleinere Sitzecken für die Bürger zum Klönen eingerichtet werden.

Die Linke: Ist das Geld sinnvoll angelegt?Meinung und Politik
Möchten die Bürger in Kaltenkirchen überhaupt einen Flottmoorpark? Nur noch 40 Kaltenkirchener waren bei der dritten und letzten Ideensammlung anwesend. Dabei geht es um eine Planungssumme von etwa 800.000 Euro. Aber braucht die Stadt nicht erst dringend Geld? In diesem Jahr wurden zum dritten Mal infolge die Kitapreise erhöht. Eine Familie bezahlt für einen Ganztages-Kitaplatz mit Verpflegung um die 400 Euro. Die Hundesteuer wurde auch erst kürzlich stark angehoben, obwohl für viele ältere Menschen der geliebte Vierbeiner der letzte soziale Kontakt ist. Hinzu kommt die erst kürzlich angehobene Grundsteuer, so dass Wohnen immer mehr zum Luxus wird, und mittlerweile bezahlt man für eine Monatskarte für unseren Stadtbus 31 Euro. Was braucht der Kaltenkirchener Bürger? Ist es ihm wichtig, einen neuen Park für 800.000 Euro zu bekommen oder ist der jetzige vorhandene Freizeitpark für Kaltenkirchen ausreichend? Sind finanzierbare Kitas für unser Kinder nicht wichtiger? Oder müssen die Steuern immer wieder angehoben werden, um dann im nachhinein kostspielige Bauvorhaben zu finanzieren? Es dürfen nur die Interessen der Bürger für uns Stadtvertreter im Mittelpunkt stehen. Deshalb ist es wichtig, alle nochmals in diese Planung mit einzubeziehen zum Beispiel mittels eines Infoflyers, der jedem Bürger persönlich zugestellt wird. Zudem sollte die Stadtvertretung für einen Bürgerentscheid abstimmen.