Kaltenkirchen (rj) Einsatz für die Politik: Die 1974 im Kisdorfer Weg erstellte und mehrmals in den letzten Jahren erweiterte und umgebaute Feuerwache entspricht nicht mehr den heutigen Anforderrungen, insbesondere hinsichtlich der Platzkapazitäten für Personal und Ausrüstung. Was nun?

Die Lage am Kisdorfer Weg ist für das Ausrücken und die Einhaltung von Einsatzzeiten nicht gerade optimal, ebenso die fehlenden Stellplätze für die Fahrzeuge der Kameraden, wenn sie zum Einsatz kommen.

Süderstraße ins Blickfeld gerückt
Die Probleme sind bekannt. Mittlerweile wurden zwei Varianten geprüft: eine Erweiterung des jetzigen Standortes im Kisdorfer Weg um ein Nachbargrundstück und ein Neubau an anderer Stelle. „Im Ergebnis haben wir uns aus wirtschaftlichen und verkehrlichen Gründen im Sommer nicht für den Umbau und die Erweiterung eines Altbaus, sondern für den Neubau der Feuerwache an einem neuen Standort, und zwar in der Süderstraße, ausgesprochen“, berichtet Bürgermeister Hanno Krause. Die Aufstellungsbeschlüsse für die Änderungen des Flächennutzungsplanes und des Bebauungsplanes (B-Plan Nr. 52B) wurden in den städtischen Gremien gefasst.
Im Haushalt für 2013 sind Planungs- bzw. Architektenkosten in Höhe von 100.000 Euro eingestellt worden. Vom bisherigen groben Zeitplan ausgehend, sollen die Planungen in den nächsten zwei Jahren, die Erstellung des Neubaus im Zeitraum 2015/2016 erfolgen.
Die Freiwillige Feuerwehr 2013 wird sie 125 Jahre alt zählt zur Zeit über 100 aktive Kameraden und 35 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr sowie 470 fördernde Mitglieder. Sie wurde 2012 zu rund 230 Einsätzen gerufen. „Wir können sehr froh darüber sein, dass diese enorme Leistung der Kameraden ehrenamtlich erfolgt“, so Krause. Nur: Ein Feuerwehrgebäude und die Ausrüstung nach heutigen Standards sind Grundvoraussetzungen, damit die Retter ihren Dienst unter Einhaltung kürzester Reaktionszeiten leisten können.
Unterstützen die Fraktionen in der Stadtvertretung die neuen Pläne für die Kaltenkirchener Wehr? Wir fragten nach.

CDU: Neue Wache könnte 2018 stehenMeinung und Politik
Die CDU ist stolz auf die Freiwillige Feuerwehr. Die ehrenamtliche Tätigkeit von Bürgern hat in der CDU einen sehr hohen Stellenwert.
Obwohl wir jedes Jahr um die 300.000 Euro Steuergelder aufbringen müssen, damit die Wehr ordentlich arbeiten kann, leidet die Wehr unter Platzmangel. Schon vor drei Jahren wurde ein Konzept erarbeitet, wie unsere Wehr für die Zukunft aufgestellt sein muss. Nachdem nun feststeht, dass an dem jetzigen Standort keine bauliche Erweiterung möglich ist, hat die CDU sich für den Bau einer neuen Feuerwache ausgesprochen.
Es haben viele Gespräche stattgefunden. Wir werden den Wusch der Wehrführung folgen, einen Standort an den zubauenden Flottmoorpark an der Süderstraße zu unterstützen. Für 2013 haben wir schon 100.000 Euro Planungskos-ten für die große Baumaßnahme Flottmoorpark und Feuerwache eingesetzt. Wir gehen von einer vierjährigen Planungszeit aus. In den vier Jahren müssen auch straßenbauliche Veränderungen am Flottmoorpark umgesetzt sein. Die Erschließung für das neue angrenzende Gewerbegebiet sollte auch bis dahin abgeschlossen sein.
Wir müssen die Finanzen in den nächsten Jahren dahingehend regeln, damit die neue Feuerwehrwache im Jahre 2018 stehen kann.
Wir können unsere Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner bis dahin nur um Geduld bitten. Die CDU verspricht bis dahin die bestmögliche Unterstützung für die aufopfernde Arbeit zum Wohle der Stadtgemeinschaft.

FDP: Feuerwehr verdient jede UnterstützungMeinung und Politik
Ohne Wenn und Aber: Unsere freiwillige Feuerwehr ist Spitze. Dabei betonen wir mit Nachdruck „freiwillig“. Hätten wir sie nicht, wäre Kaltenkirchen verpflichtet, eine Berufsfeuerwehr vorzuhalten.
2013 wird die Feuerwehr Kaltenkirchen 125 Jahre alt. Darauf kann sie und können wir Bürger stolz sein. Stolz auch darauf, dass sich immer wieder auch gerade junge Menschen in der Freiwilligen Feuerwehr engagieren. Sie sind es, die als Nachwuchs in die Mannschaft hineinwachsen.
Großen Respekt verdienen die Erwachsenen, die sich neben ihrem Beruf für die Gemeinschaft einsetzen mit hohem Zeitaufwand und erworbener Fachkompetenz. Ge-meindewehrführer Thomas Schwedas steht an der Spitze und trägt eine große Verantwortung, unterstützt von den Fachwarten, zum Beispiel für Gefahrengut oder Sprechfunk. Es sprengt den Rahmen, alle Verantwortlichen aufzuzählen.
Warum zeige ich diese Verantwortlichkeiten und die Zuverlässigkeit aller Kameraden auf? Weil wir hiermit als FDP-Fraktion unsere Anerkennung und Unterstützungsbereitschaft auch in der Zukunft nachhaltig bekunden. Und dazu gehören die Pläne, einen neuen Standort an der Süderstraße zu schaffen. Mit allen notwendigen Einrichtungen, Techniken und vor allem ausreichender Räumlichkeit. Wir wissen, dass am jetzigen Standort am Kisdorfer Weg für die Mannschaft etliche Mängel und Beengtheiten vorliegen. Unsere klare Antwort: Ja zu einem Standortwechsel zur Süderstraße! Unsere Feuerwehr hat jede Unterstützung verdient.

SPD: Neuer Standort ist sehr geeignetMeinung und Politik
In den vergangenen Jahren ist Kaltenkirchen gewachsen, und dieser Trend hält an. 2011 hat die Stadt die Einwohnerzahl von über 20.000 überschritten, die Anzahl der Gewerbebetriebe ist gestiegen. Diesem Wachstum muss sich auch die Feuerwehr anpassen.
Schon seit Jahren wird über eine Erweiterung der Feuerwache am Kisdorfer Weg diskutiert, es hat sich aber gezeigt, dass ein Ausbau an diesem Standort nicht zu verwirklichen ist. Die Stadtverwaltung hat gemeinsam mit der Feuerwehr und anderen Rettungsdiensten nach einem neuen Standort gesucht und ist mit einem Grundstück an der Süderstraße fündig geworden. Dieses Grundstück ist ausreichend groß und liegt verkehrsgünstig; alle Einsatzorte könnten von hier aus in der geforderten Zeit von zehn Minuten erreicht werden. Da die Feuerwehr auch zu Einsätzen auf der A 7 angefordert wird, ist die schnelle Anbindung an die Anschlussstellen Kaltenkirchen und Kaltenkirchen-Süd gegeben.
Noch ist die Entscheidung für den neuen Standort nicht gefallen, die Planung und weitere Untersuchungen beginnen im Jahr 2013. Die SPD Kaltenkirchen wird die Feuerwehr und die Stadtverwaltung bei der Realisierung einer neuen Feuerwache unterstützen. Nach derzeitigem Kenntnisstand hält die SPD den Standort an der Süderstraße für sehr geeignet.

Pro-Kaki: Frühzeitige Beteiligung der BevölkerungMeinung und Politik
Die Freiwillige Feuerwehr in Kaltenkirchen leistet hervorragende Arbeit. Retten, löschen, bergen und schützen wird seit mehr als hundert Jahren in Kaltenkirchen erfolgreich von der Freiwilligen Feuerwehr durchgeführt.
Eine Erweiterung der Feuerwache ist schon länger notwendig, ein Neubau wird von Pro-Kaki unterstützt. Sind die Verbesserungen am jetzigen Standort nicht möglich, müssen alternative Standorte geprüft werden. Derzeit ist ein Standort an der Süderstraße im Ge-spräch; hier war bisher ein Gebiet für nicht wesentlich störendes Gewerbe geplant.
Dieser neue zentrale Standort führt natürlich zu optimalen „Hilfsfristen“. Die Zeit zwischen Notfallmeldung und Eintreffen der Feuerwehr am Unfallort sollte innerhalb des Gemeindegebietes unter zehn Minuten liegen. (Erlass des Innenministeriums 2009)
Bei einem Standort Süderstraße für das neue Rettungszentrum darf der Bau und die Gestaltung des Flottmoorparkes nicht ständig verschoben werden. Der Park könnte eine Pufferwirkung haben. Daher sollten beide Projekte aufeinander abgestimmt werden.
Transparenz bei der Planung und frühzeitige Beteiligung der Bevölkerung sind notwendig. Die Bedenken der Anwohner müssen ernst genommen und unzumutbare Belas-tungen ausgeschlossen werden. Kurzfristig sind daher Gespräche und Informationen sinnvoll, um bei einem so wichtigen Projekt die Einwohner „mitzunehmen“.