Neumünster (em) Im Rahmen seiner Visitation im Kirchenkreis Altholstein sprach Bischofsvertreter Gothart Magaard am 14. August 2013 mit Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras. An dem Gespräch nahmen auch Propst Stefan Block und Pastorin Simone Bremer teil.

Dem Bischofsvertreter war es wichtig, dass Verhältnis Kirche und Stadt besser einschätzen zu können. Inhalt des Gespräches war zunächst das Thema Kindertagesstätten. Die evangelische Kirche betreibt in Neumünster elf der rund 30 Kitas. Der Ausbau der Plätze für unter 3-jährige Kinder spielte daher ebenso eine wichtige Rolle wie das Thema Familienzentren. Gothart Magaard betonte, dass es wichtig sei, sich insbesondere um Kinder aus benachteiligten Familien zu kümmern. Oberbürgermeister Dr. Tauras fügte hinzu: „Bei allen Anstrengungen darf kein Kind verloren gehen.“ Man war sich einig, dass ein Schwerpunkt der Arbeit im Innenstadtbereich liegen dürfte. Gothart Magaard lobte die Stadt für ihren Zusammenhalt im Flagge zeigen gegen die NPD. Er selbst predigte am 1. Mai 2012 auf dem Kleinflecken in Neumünster, als tausende Menschen eine bunte statt braune Stadt präsentierten und den Neonazis die Stirn boten.

„Die Arbeit des Runden Tisches für Toleranz und Demokratie und der breite gesellschaftliche Konsens im Kampf gegen Rechtsextremismus ist in Neumünster vorbildlich“, so der Bischofvertreter. Als letzten Punkt wurde das Thema Friedhöfe angesprochen. Vier Friedhöfe gibt es Neumünster, die dem Kirchengemeindeverband unterstehen. In Zeiten einer sich verändernden Gesellschaft wird es auch hier schwieriger, diese Leistung zu finanzieren. „Ich war beeindruckt von der Arbeit, die auf den Friedhöfen geleistet wird, als ich Ende Mai zu einer Besichtigung dort war“, so Oberbürgermeister Dr. Tauras. Derzeit überlege man bei der Stadt, wie man gemeinsam mit den kirchlichen Friedhöfen zu dauerhaften Lösungen kommen kann. Zum Abschied hatte der Bischofsvertreter nochmals lobende Worte für Neumünster: „Ich habe in den letzten Jahren eine Veränderung in dieser Stadt wahrgenommen. Vieles wird zum Positiven hin geändert und die Bürger sind auch ein wenig stolzer auf ihre Stadt geworden. Weiter so.“ Dr. Tauras überreichte Gothart Magaard als Erinnerung ein Buch über die Stadtgeschichte Neumünsters. Nicht ohne den Hinweis, dass diese Stadt in zwei Jahren 888 Jahre alt wird und man sich über eine Beteiligung der Kirche an den Feierlichkeiten sehr freuen würde. Denn schließlich geht alles auf Vicelin und sein Augustinerstift im Jahre 1127 zurück.