Neumünster (em) Demografischer Wandel ist zwar in aller Munde, erschließt sich allerdings nicht jedem in seinen heute schon bekannten und realen Auswirkungen und der damit verbundenen Konsequenzen für die Gesellschaft. Es ist ein unumkehrbarer Entwicklungsprozess, die deutsche Bevölkerung und auch die in Neumünster wird schrumpfen und sich in ihrer Struktur nachhaltig verändern.

Das Statistische Landesamt für Hamburg und Schleswig-Holstein geht für Neumünster von einem Rückgang der Bevölkerung von 2010 bis zum Jahr 2025 von 6.250 Personen aus. Es werden weniger Kinder geboren, die Anzahl der älteren Menschen wird zunehmen und man wird sich um mehr Betagte kümmern müssen. Auch der Anteil der Bevölkerung mit ausländischen Wurzeln wird steigen. Auf eine kurze Formel gebracht: die Bevölkerung Neumünsters wird „weniger, bunter, älter“. Dieser Wandel betrifft jede Familie, jede Branche, jeden Berufszweig und vor allem jeden Arbeitgeber und alle Arbeitnehmer.

Für die Stadt Neumünster stellen sich viele Fragen zur gesamten Infrastruktur, z. B.:
• Wieviele Kitaplätze werden in 10, 20 oder 30 Jahren vorgehalten werden müssen?
• Wie groß wird der Bedarf an Schulräumen sein?
• Wie kann dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel nachhaltig begegnet werden?
• Wie gewinnt / hält Neumünster Arbeitsplätze vor Ort?
• Welche Wohnangebote müssen in Zukunft vorgehalten werden?
• Welche Hilfs- und Versorgungsangebote sind dann notwendig?
• Welche Auswirkungen hat der Bevölkerungsrückgang auf ehrenamtliche Dienste wie z. B. die Freiwilligen Feuerwehren?
• Wie wirkt sich der Rückgang auf die Belastung der Bevölkerung (Wasser-, Abwasser-, Müllentsorgungsgebühren, Grundsteuer B etc.) aus?

Im Rahmen einer Organisationsverfügung wurde zwischenzeitlich eine fachdienst-übergreifende Koordinierung zum Thema „Demografiemanagement“ organisiert. Es wurde eine Arbeitsgruppe Demografie gebildet, in der zusammen mit den Fachdiensten und externer Fachlichkeit „themenbezogen“ gearbeitet wird. Der Gesamtprozess wird von einer Lenkungsgruppe, unter Federführung des Oberbürgermeisters Dr. Tauras, gesteuert, in der die Politik mit einbezogen wird.

Zu einer ersten Gesprächsrunde am 17. April von 17 bis 20 Uhr im Kiek In, Gartenstraße 32, Neumünster, Raum 2.7 sind von der Lenkungsgruppe neben den Leitern diverser Fachdienste der Stadtverwaltung Mitglieder der Rathausfraktionen sowie die Bürgermeister der Umlandgemeinden eingeladen. Die Auftaktveranstaltung moderiert Dr. Winfried Kösters. Im Rahmen des Leitprojektes „Aktion Demographischer Wandel“ der Bertelsmann Stiftung hat er aktiv an der Entwicklung und Umsetzung von Demografie-Workshops für kommunalpolitische Entscheider bundesweit mitgewirkt. Er wird das Phänomen des demografischen Wandels darstellen und erste konkrete Handlungsmöglichkeiten für den Raum Neumünster aufzeigen.