Neumünster (em) Seit August 2013 gilt der Rechtsanspruch auf frühkindliche Bildung und Betreuung für alle Kinder, die das erste Lebensjahr vollendet haben. Dabei haben Eltern grundsätzlich die Wahl, ob sie ihr Kind in einer Krippeneinrichtung oder in einer Kindertagespflegestelle betreuen lassen möchten.

Was unterscheidet diese beiden Angebotsformen aber voneinander? Was sind die besonderen Stärken der Kindertagespflege gegenüber der Krippe? Was macht dagegen die Krippe attraktiver? Wie gut sind beide Angebote in ihrem Bestreben, den Kleinsten die bestmögliche Umgebung für die Förderung ihrer Entwicklung zu geben? Oft sind die Vorstellungen von Vorurteilen geprägt. Wo der Kindertagespflege mangelnde Qualifikation unterstellt wird, ist es bei der Krippe möglicherweise die abschreckende Größe der Einrichtung. Die Verlässlichkeit der Krippe konkurriert mit der engen Bindung in der Kindertagespflege. Mit widersprüchlichen Vorurteilen konfrontiert, empfinden Eltern die Wahl oft als Qual.

Sie wenden sich mit ihren Fragen an die Akteure und hoffen auf Entscheidungshilfen.
Was aber wissen die Fachleute vom jeweils anderen Angebot? Welche fundierten Erkenntnisse gibt es darüber, was Krippe und Kindertagespflege für die kleinsten Kinder in Betreuung und Bildung leisten?

Diese Fragen soll der Fachtag aus kompetenter Quelle beantworten. Dr Gabriel Schoyerer, Erziehungswissenschaftler vom renommierten Deutschen Jugendinstitut in München hat intensiv zu diesem Thema geforscht und wird in einem Vortrag die wichtigsten Ergebnisse seiner und anderer Studien vorstellen. Er nimmt dabei die frühkindliche Entwicklung, die besondere Weise des Lernens im Alter unter drei Jahren unter die Lupe und klärt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Kind in dieser Altersgruppe sich überhaupt auf das Erforschen der Umgebung einlassen kann.

Der Fachtag veranstaltet von der Stadt Neumünster, Fachdienst Frühkindliche Bildung richtet sich sowohl an die pädagogischen Fachleute aus den Kitas wie aus der Kindertagespflege und hat nicht nur das Ziel, die neuen Erkenntnisse aus der Forschung zu vermitteln, sondern auch die Kontakte und die gegenseitige Wertschätzung zwischen Kitas und Kindertagespflegestellen in den Stadtteilen zu fördern.