Neumünster (em) Am 10. Juni, 11.51 Uhr, ging bei der Polizei von einer Anwohnerin telefonisch der Hinweis ein, dass ein Mann im Haus Klosterstraße 62 Frau und Kinder verprügeln würde. Als die ersten Einsatzkräfte am Ort erschienen stellte sich der Sachverhalt allerdings anders dar.

Ein 43-Jahre alter Mann hatte sich in der betreffenden Wohnung im Hochparterre eingeschlossen. Er machte eine verwirrten Eindruck, drohte an die Wohnung in Brand zu setzen und den Beamten war klar, dass er psychisch krank sein muss. Er lebte dort in der Wohnung mit seiner 28-jährigen Lebensgefährtin sowie deren zwei Kindern (3 und 7 Jahre alt). Am Vormittag bemerkten die Kinder und auch die Frau, dass er zunehmend wirre Gedanken formulierte bis an die Stelle, dass er die drei mit in die Hölle nehmen wolle. Dies nahm die Frau zum Anlass die Wohnung mit den Kindern umgehend zu verlassen, was ihr auch gelang, so dass alle drei körperlich unversehrt blieben. Einem Beamten des 2. Polizeireviers gelang es schnell Kontakt zu dem 43-Jährigen aufzunehmen.

Der Mann hatte sich selbst Brandverletzungen beigebracht und verschüttete Brandbeschleuniger in der Wohnung, so dass Brandgefahr bestand. Dem entsprechend waren mittlerweile auch die Feuerwehr sowie Notarzt- und Rettungswagen eingetroffen. Die Straße wurde von der Polizei gesperrt. Eine Evakuierung des Hauses war nicht nötig, da sonst niemand im Haus war. Am Küchenfenster der Wohnung konnte der Beamte weiterhin mit dem Verwirrten sprechen und ihn ablenken, so dass es in einem günstigen Moment gegen 13.13 Uhr gelang die Wohnung zu stürmen und unter Einsatz von Pfefferspray den Mann zu überwältigen. Er hatte noch ein Cuttermesser und ein Brotmesser in der Hose und ein großes Fleischmesser hatte griffbereit in der Küche gelegen. Bei dem Zugriff selbst wurden weder der Mann noch die Beamten verletzt. Der 43-jährige musste allerdings mit schweren Brandverletzungen umgehend in das Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster gebracht werden.

Originaltext: Polizeidirektion Neumünster