Neumünster (em) Im Juni haben sich in Mittelholstein im Vergleich zum Vormonat weniger Menschen arbeitslos gemeldet. „Die Zahl der Arbeitslosen bleibt weiter im leichten positiven Abwärtstrend. Dies betrifft alle Personengruppen und ist besonders erfreulich im Hinblick auf die Gruppe der langzeitarbeitslosen Menschen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist gegenüber Mai gestiegen. Seit Jahresbeginn liegt die Zahl der gemeldeten Stellen leicht über der Entwicklung im Vorjahreszeitraum“, kommentiert Thomas Steiger, Leiter der Agentur für Arbeit Neumünster, die Zahlen.

Unter den gemeldeten arbeitslosen Personen sind auch geflüchtete Menschen. Viele von ihnen möchten und dürfen arbeiten. „Ich appelliere an die Unternehmen, auch dieser Personengruppe eine Chance zu geben. Es gibt zahlreiche Fördermittel, die etwaige Defizite ausgleichen können. Besonders hinweisen möchte ich auf die Job-Sprachkurse (Job-BSK). Diese richten sich an Personen, die sich in einem Stellenbesetzungsverfahren befinden, unmittelbar vor der Aufnahme einer Beschäftigung stehen oder bereits eine Beschäftigung ausüben. In den Job-BSK werden arbeitsplatzbezogene Inhalte vermittelt und so die berufssprachliche Integration unterstützt. Sie können berufsbegleitend durchgeführt werden. Für weitere Informationen wenden Sie sich an Ihre Ansprechpartner im gemeinsamen Arbeitgeber- Service (gAG-S),“ informiert Steiger. 

Arbeitslosigkeit

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im Juni 10.115 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 106 weniger als im Mai (minus 1,0 Prozent) und 229 mehr als ein Jahr zuvor (plus 2,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Juni wie im Mai 5,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,2 Prozent. Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. So meldeten sich im Juni 598 Personen aus einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos, 34 weniger als im Mai und 25 weniger als vor einem Jahr. Ihnen gegenüber stehen 585 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, 127 weniger als im Mai und vier mehr als vor einem Jahr.

Arbeitsagentur und Jobcenter
Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld) beträgt im Juni 3.252 Personen – 88 weniger als im Mai (minus 2,6 Prozent) und 23 mehr als vor einem Jahr (plus 0,7 Prozent). Bei den Jobcentern (Bürgergeld) sind im Juni 6.863 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 18 weniger als im Juni (minus 0,3 Prozent) und 206 mehr als ein Jahr zuvor (plus 3,1 Prozent).

Stellenangebot

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service (gAG-S) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Juni 531 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 43 mehr als im Mai (plus 8,8 Prozent) und 23 weniger als vor einem Jahr (minus 4,2 Prozent). Die meisten Stellenangebote kamen im Juni aus dem Bereich der Zeitarbeit, der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Handel. 

Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2023 wurden dem gAG-S 2.097 betriebliche Berufsausbildungsstellen für das Jahr 2024 gemeldet, 404 oder 16,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Davon sind noch 1.114 unbesetzt. 

Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bis Ende Juni meldeten sich 1.667 Bewerber und Bewerberinnen, 352 oder 26,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 702 sind noch unversorgt. 

„Viele Jugendliche absolvieren aktuell ihren Schulabschluss. Viele Ausbildungsbetriebe suchen dringend Nachwuchskräfte. Bei der Suche nach dem / der geeigneten Bewerber/in besteht das Risiko, motivierte Jugendliche zu übersehen, nur weil die Zeugnisse nicht überzeugen. Dabei entwickeln gerade sie sich bei etwas Unterstützung zu sehr guten und motivierten Fachkräften,“ weiß Steiger. Er appelliert deshalb an Betriebe, vor einer Absage Kontakt zum gAG-S aufzunehmen. Die Experten und Expertinnen dort können über Möglichkeiten einer Unterstützung während der Ausbildung beraten. Telefonisch ist der gAG-S erreichbar unter der kostenfreien Service-nummer: 0800 4 5555 20.

„Für Ausbildungssuchende sind die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz nach wie vor groß. Wer noch keine Ausbildungsstelle gefunden hat, sollte sich zügig bei der Berufsberatung melden. Für den Durchblick bei der individuellen Berufswahl hilft eine professionelle Unterstützung. Gemeinsam können Jugendliche und Berufsberater herausfinden, was am besten zu den eigenen Stärken und Zielen passt,“ appelliert Steiger an Jugendliche. Termine für die Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00 (Der Anruf ist gebührenfrei.). Auf Wunsch kann auch ein Termin für eine Videoberatung vereinbart werden. Unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/neumuenster/content/1533747078750 steht, wie es geht. 

Rein rechnerisch gibt es zurzeit 1,6 offene Berufsausbildungsstellen je unversorgtem Bewerber bzw. unversorgter Bewerberin. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Berufen im Handel, in einem breiten kaufmännischen Spektrum, in Hotel und Gastronomie, im Handwerk und in vielen weiteren beruflichen Feldern.

Der regionale Arbeitsmarkt. In der Stadt Neumünster
• sind im Juni 3.657 Menschen arbeitslos gemeldet – 99 weniger als im Mai (minus 2,6
Prozent) und 63 mehr als vor einem Jahr (plus 1,8 Prozent),
• beträgt die Arbeitslosenquote im Juni wie vor einem Jahr 8,3 Prozent. Im Mai lag sie bei
8,5 Prozent,
• wurden dem gAG-S im Juni 178 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet –
sechs mehr als im Mai (plus 3,5 Prozent) und 26 weniger als vor einem Jahr (minus 12,7
Prozent).