Kreis Segeberg (em) Mit dem Frühjahr gewinnt der Arbeitsmarkt saisonal weiter an Fahrt. Im März ging die Arbeitslosenzahl spürbar zurück. Es gehen mehr Arbeitslose wieder in Beschäftigung, vor allem meldeten sich deutlich weniger Menschen als in den Vormonaten neu arbeitslos. Dies führte im März zu einer Entlastung des Arbeitsmarktes.

„Der Krieg in der Ukraine verschärft einige Probleme für die Unternehmen in unserer Region. So nehmen Material- und Rohstoffmangel zu, einzelne Absatzmärkte brechen weg und die steigenden Energiepreise erhöhen den Kostendruck. Mit einer Entlassungswelle rechne ich nicht, jedoch könnten sich viele Unternehmen mit Einstellungen zurückhalten, um die Entwicklung abzuwarten. Dies würde eine Erholung des Arbeitsmarktes nach der Corona-Pandemie deutlich abbremsen“, erklärt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn.

Um Personal über die Krisenzeit zu halten steht den Unternehmen auch weiterhin die Möglichkeit der Kurzarbeit zur Verfügung. Die erleichterten Bedingungen zum Bezug des Kurzarbeitergeldes wurden von der Bundesregierung erst vor einigen Tagen bis Ende Juni 2022 verlängert.

Im März meldeten die Unternehmen 690 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen zur Besetzung. Das sind 219 weniger als im Februar. Damit liegt die Personalnachfrage jedoch weiter auf einem soliden Niveau und um 171 Stellen höher als im März letzten Jahres.

Gefragt sind langfristige, berufliche Perspektiven für ukrainische Geflüchtete, die bleiben wollen. „Bislang haben sich nur wenige ukrainische Geflüchtete bei den Arbeitsagenturen im Kreis gemeldet. Für viele stehen aktuell die Wohnunterbringung, die Verarbeitung des Erlebten und der Kontakt zu den Angehörigen in den Kriegsgebieten noch im Vordergrund. Ich rechne damit, dass die Zahl der Geflüchteten, die bei uns eine berufliche Perspektive suchen, in den nächsten Wochen zunehmen wird. Wenige von ihnen werden sofort in einen Job einsteigen können. Für die meisten wird es zunächst um den Erwerb deutscher Sprachkenntnisse, der Anerkennung von Zeugnissen und der Anpassung der Berufskenntnisse gehen“, sagt Thomas Kenntemich.

Wann und wie viele geflüchtete Menschen auf dem deutschen Arbeitsmarkt einsteigen wollen, hängt auch von der Dauer und dem Verlauf des Krieges ab. Da viele Geflüchtete über gesuchte berufliche Qualifikationen verfügen, wird die langfristige, berufliche und gesellschaftliche Integration als sehr aussichtsreich eingeschätzt.

Die Agentur für Arbeit hilft geflüchteten Menschen aus der Ukraine mit Beratung, Vermittlung und Förderung bei der Arbeitssuche und der beruflichen Weiterbildung. Sprachmittler/innen stehen für die Gespräche online zur Verfügung, immer mehr Informationen werden in ukrainischer Sprache bereitgestellt und um die Netzwerkarbeit kümmern sich spezielle Migrationsbeauftragte. Mit dem Kreis Segeberg steht die Arbeitsagentur im Austausch.

Aktuell stellt die Bundesagentur für Arbeit Informationen für ukrainische Geflüchtete und deren Betreuende unter www.arbeitsagentur.de/ukraine zur Verfügung. Die Informationen werden fortlaufend aktualisiert und ergänzt.

Gute Chancen auf interessante Ausbildungsplätze Osterferien nutzen!

Viele Bewerbungsverfahren gehen in den nächsten Wochen in die entscheidende Phase. Dabei sind die Chancen für Ausbildungsinteressierte in diesem Jahr sehr gut. Mehr als 800 Ausbildungsplätze sind im Kreis derzeit noch zu besetzen. Statistisch kommen auf 10 offene Ausbildungsstellen nur knapp 5 Bewerber/innen.

„Die Osterferien sind eine gute Gelegenheit Bewerbungsunterlagen fertigzustellen, das Berufsinformationszentrum zu besuchen oder auch für ein kurzes Betriebspraktikum. Wer sich jetzt für eine betriebliche Ausbildung entscheidet, kann sich noch bei interessanten Unternehmen bewerben“, rät Thomas Kenntemich.

Der Arbeitgeber-Service informiert und berät Ausbildungsbetriebe unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20. Ausbildungssuchende wenden sich an die Berufsberatung unter 0800 4 5555 00 (kostenfrei).