Norderstedt (lr/em) Die Zeit der Eingewöhnung ist immer wieder eine besondere Zeit und stellt Eltern, Kinder und das Team im Kindergarten immer wieder vor eine neue Herausforderung. Zur Zeit läuft im Integrationskindergarten Regenbogen e.V., wie in vielen anderen Kindergärten auch, die Eingewöhnung neuer Kinder. Die meisten Kinder sind jetzt seit sechs Wochen in ihrer neuen Umgebung im Kindergarten.

Jede beteiligte Person hat individuelle Erwartungen, Wünsche und gegebenenfalls auch Ängste für die neue erlebnisreiche Zeit im Kindergarten. Wie gestalten sich diese Erlebnisse? Welche sind prägend sind es die gleichen für Eltern, Kinder und ErzieherInnen? Das Herangehen an den Start in den Kindergarten jedenfalls ist prägend für die weitere Zeit. Eine sichere Eingewöhnung öffnet den Weg für eine mit Freude, Neugier, Zuversicht und Vertrauen gefüllte Zeit, die selten durch Gefühle der Unsicherheit und Angst gestört wird. Dies ist Voraussetzung im weiteren Alltag in der KiTa zu lernen und sich mit den Anforderungen angstfrei auseinanderzusetzen.

„Da der Besuch des Kindergartens häufig für Kinder eine erste Abnabelung von den Eltern und nächsten Bezugspersonen bedeutet, und gleichermaßen erste Erfahrungen der Kinder in einer Gleichaltrigen-Gruppe, ist es um so wichtiger, die Zeit des Übergangs fließend und im Tempo des Kindes zu gestalten“, weiß Iris Bold, Erzieherin. „Immerhin ist ein Kind nach der Eingewöhnung mindestens vier Stunden zumeist jedoch ab vier Stunden bis zu acht Stunden von zu Hause weg.“ Nur wenn die Abnabelung bewusst und behutsam (sowohl für Eltern als auch für die Kinder) abläuft, kann eine sichere Bindung zu den ErzieherInnen in der Einrichtung aufgebaut werden. Sie dient als Basis, als das Fundament für das Haus „Beziehung“, das sicher stehen muss. Ist ein Stützpfeiler auf sandigem Untergrund errichtet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Wand in Schieflage gerät und es muss mühsam saniert werden. Daher ist es nicht nur beim Hausbau wichtig, ein gutes, sicheres Fundament als Grundlage für jeden weiteren Aufbau zu haben.

„Für die Kinder bedeutet das zum Beispiel, sich trösten lassen können, sich den anderen Kindern zuwenden können, im Spiel zu versinken, Verletzungen (körperlich oder seelisch) mit Hilfe „Fremder“ zu ertragen, Regeln einhalten können“, so Iris Bold weiter. Nicht nur die Kinder werden jedoch eingewöhnt. Auch für viele Eltern ist es die erste längere Trennung von ihrem Kind. Da ist es ebenso notwendig, dass sie Vertrauen in die Fähigkeiten ihres Kindes und auch in die ihr Kind betreuenden Personen haben können. Dadurch können sie wiederum unterstützend wirken, um die Ablösung ihrer Kinder möglichst leicht zu gestalten. Jede Familie hat andere Strategien und unterschiedliche Möglichkeiten, sich mit der Abnabelung auseinanderzusetzen. „Dies alles ist wichtig für das Kindergartenteam zu berücksichtigen so gestaltet sich jede Eingewöhnung individuell und es wird nie langweilig“, erzählt Iris Bold abschließend.

Foto: Eine wichtige Zeit für alle beteiligten ist die Eingewöhnung in den Kindergarten. Doch die Kinder fühlen sich auch diesmal sichtlich wohl.