Norderstedt (em) Historische Niedrigzinsphase, komplexe regulatorische Anforderungen und ein anhaltend harter Wettbewerb: Trotz der nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Norderstedter Bank eG eine positive Jahresbilanz 2013 präsentieren.

„Wir haben unsere Chancen in vielen Geschäftsfeldern konsequent genutzt und sind auch 2013 gewachsen - nicht sprunghaft, sondern organisch auf Grundlage unserer risikobe- wussten Geschäftspolitik“, so Vorstand Martin Weber in seinem Vortrag vor 140 Vertretern und Gästen, die der Einladung zur 25. ordentlichen Vertreterversammlung am 5. Juni folgten. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Kad Schumacher, begrüßte die zahlreichen Vertreter, hieß Gäste aus Wirtschaft, Presse und Kollegen der Verbundpartner der genossenschaftlichen FinanzGruppe herzlich willkommen. „Wir brauchen dringend eine Regulierungspause!“, forderte Aufsichtsratsvorsitzender Schumacher. Die Norderstedter Bank eG sieht sich zu Unrecht mit einer Vielzahl neuer Vorschriften konfrontiert. „Die neuen Spielregeln im Bankenbereich sollten vor allem für risikoreiche Geschäfte gelten“, merkte Karl Schumacher an. „Leider differenziert die Politik hier nicht und deshalb trifft es Genossenschaftsbanken besonders hart.“ Schumacher betonte, die Norderstedter Bank eG führe ein bodenständiges Geschäft und sei auf die Region ausgerichtet. „ln politischen Sonntagsreden wird immer wieder nach bodenständigen Banken gerufen. Doch bei der Regulierung werden wir mit allen lnstituten in einen Topf geworfen.“ Schumacher erinnerte an das große Lob, das die Genossenschaftsbanken vor der Bundestagswahl von vielen Parteien erhalten haben. So gab es Parteien, die in ihrem Wahlprogramm geschrieben haben, sie wollen sich für die Förderung des Genossenschaftswesens einsetzen. Diesen Worten müssten nun Taten folgen.

Norderstedter Bank eG auf stabilem Wachstumskurs
Die Norderstedter Bank eG ist mit dem Verlauf und Ergebnis ihres 117. Geschäftsjahres zufrieden man blickt auf ein erneut erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Aufgrund stichtagsbedingter Dispositionen einiger Großanleger ist die Bilanzsumme per Jahresultimo rückläufig. Die durchschnittliche Bilanzsumme des Jahres 2013 ist dagegen um 14 Mio. Euro gestiegen.

Wachstumsträger Unternehmenskredite
lm Kundengeschäft kann die Norderstedter Bank eG erneut Erfolge vorweisen. Die bilanziellen und vermittelten Kundenkredite erhöhten sich 2013 um 20 Mio. Euro. Wachstumsträger waren dabei Kedite an Unternehmen und Selbstständige. „Die kontinuierliche Steigerung des gesamten Keditgeschäftes über Jahre beweist die Kompetenz und Fähigkeit, die Kunden in der Region mit ausreichend Finanzmitteln jederzeit zu versorgen“, merkte Vorstand Martin Weber an und berichtete, Ende 2013
habe die Europäische Zentralbank nach Wegen gesucht, die Geschäftsbanken zu mehr Mittelstandskrediten zu zwingen. „Egal, was man davon halten mag: Bei der Norderstedter Bank eG findet der Mittelstand mit seinen Kreditwünschen nicht nur im
Augenblick Gehör. Für uns bedeutet Engagement mehr als ein kurzfristiges lnteresse“, so Weber weiter.

Unter Berücksichtigung des Vermittlungsgeschäftes zu den Verbundpartnern betragen die Gesamtausleihungen der Norderstedter Bank eG 255 Mio. Euro.

Vertrauen der Anleger ist da
Vorstandsmitglied Martin Weber berichtete, die Sparanstrengungen vieler Bürger hätten sich 2013 leicht abgeschwächt. Die niedrigen Zinsen machten nur Bauherren Freude, nicht aber Sparern. Gleichwohl war das Jahr 2013 trotz anhaltender Niedrigzinsphase für die Kapitalanleger ein erfolgreiches Jahr. Die Kundeneinlagen waren aufgrund von stichtagsbedingten Dispositionen einiger Großanleger leicht rückläufig. Unter Herausrechnung dieses Effektes konnten die Kundeneinlagen dennoch gesteigert werden. Auch die Steigerung im außerbilanziell betreuten Kundenanlagevolumen um 11 Prozent auf 114 Mio. Euro werten wir als Ausdruck des Vertrauens in unsere Anlageberatung. „Der Trend zur Präferenz von täglich fälligen Anlagen hat sich unvermindert weiter fortgesetzt. 59 Prozent der bilanziellen Kundeneinlagen sind Gelder mit täglicher Verfügbarkeit“, so Martin Weber.

Gewinn- und Verlustrechnung
Der Vorstand der Norderstedter Bank eG zeigte sich mit der Erlragslage der Genossenschaftsbank zufrieden. Das Zinsergebnis blieb von den niedrigen Kapitalmarktzinsen nicht unberührt, so reduzierte sich diese Position um 265 Euro. Das Provisionsergebnis hingegen stieg um 63 Euro und stellt eine wesentliche Ertragsquelle der Norderstedter Bank eG dar.

Durch das Wachstum in wichtigen Geschäftsfeldern und ein wirksames Kostenmanagement beträgt das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3.300 Euro und liegt um circa 2 Euro über dem Vorjahreswert.

Der Region Norderstedt stark verbunden
lhre gesellschaftliche Verantwortung nimmt die Norderstedter Bank eG als Partner der Region sehr ernst. Vom wirtschaftlichen Erfolg der Bank profitiert auch die Region. Ein Ausdruck der stark in Verbundenheit der Norderstedter Bank eG mit der heimatlichen Region sind für Reiner Schomacker die insgesamt mehr als 45.000 Euro Spenden für soziale, gesellschaftliche und kulturelle Zwecke.

Ausblick: für 2014 optimistisch
Ein niedriges Zinsumfeld, aufwendige regulatorische Anforderungen und zunehmend härterer Wettbewerb sind die Herausforderungen für 2014. Entscheidend für die Zukunft sei aber was der Kunde wünsche. Da die Größe einer Bank an sich keinen Wert für die Kunden darstelle, komme es vielmehr darauf an die Kundenwünsche zu erfüllen. Deshalb heißt ein großes Projekt des neuen Jahres „Kundenfokus 2015“. Hier geht es um die qualitative Verbesserung von Beratungsprozessen mit der lntention, dass der Berater noch intensiver auf die Wünsche und Ziele der Kunden eingehen kann. Weiter wird man in diesem Jahr das Leistungsspektrum im Online-Banking ausbauen. Unter der Überschrift „webErfolg“ wird das Online-Banking attraktiver funktionaler und noch sicherer. Auch mit dem Produktabschluss im lnternet wird man einen wichtigen Meilenstein legen. Bereits im Jahr 2013 stellte die Norderstedter Bank eG die Firma
MBI Bormann lmmobilien als lmmobilienpartner vor. Diese lmmobilienkooperation wird nun in 2014 durch die Erweiterung um einen weiteren Partner, die Erich E. Beyer GmbH ergänzt. Die Firma Erich E. Beyer GmbH konzentriert sich auf den Hamburger
lmmobilienmarkt, insbesondere auf den gewerblichen Bereich und ist somit neben MBI Bormann lmmobilien ein weiterer wichtiger Partner für die Norderstedter Bank eG. Außerdem wird die Stärkung des NoBa-Vermögensmanagements für das Jahr 2014
projektiert. „Die besondere Bedarfslage vermögender Kunden und die steigenden administrativen und rechtlichen Anforderungen erfordern verstärkte Spezialisierungen und waren für uns Anlass genug, über eine neue strategische Ausrichtung dieses
Bereiches nachzudenken und letztlich in die Planung zu gehen“, erklärte Reiner Schomacker.

Acht Prozent Dividende für Mitglieder
Nach der Zustimmung zum Jahresbericht und der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat stimmten die Vertreter der Norderstedter Bank eG einer Dividende von acht Prozent für das Jahr 2013 zu.

Wechsel im Aufsichtsrat
Norbert Rebmann schied mit Erreichen der in der Satzung festgelegten Altersgrenze nach 18 Jahren aus dem Aufsichtsrat aus. Aufgrund seiner langjährigen Gremienzugehörigkeit wurde Herrn Rebmann die silberne Eherennadel des Deutschen Genossenschaftsverbandes e.V. verliehen. Neu in das Aufsichtsgremium der Norderstedter Bank gewählt wurde hingegen Klaus-Dieter Gerken, Vorstandsmitglied der akquinet AG.

Aufsichtsratsvorsitzender Karl Schumacher, der turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat ausschied, wurde in seinem Amt bestätigt und einstimmig wiedergewählt. Schumacher blickt in diesem Jahr auf eine 30-jährige Gremienzugehörigkeit zurück. lhm galt der besondere Dank der Vertreterversammlung.

Ein besonderes Highlight der Vertreterversammlung war auch in diesem Jahr die Pianistin Barbara Sielaff. Die Filmmusikstudentin sorgte am Flügel für die musikalische Untermalung der Vertreterversammlung.