Norderstedt (em) Mit der Wiedereröffnung von Schulen und Kitas in Norderstedt ist die Politik gefordert, die bestmöglichen Schutzmaßnahmen vor Ort bereitzustellen. Im Hauptausschuss wurde daher die Anschaffung von Luftreinigern besprochen. Nach Meinung des CDU-Stadtvertreters Patrick Pender kann der Präsenzunterricht aber nur mit einer schnellen Impfung der Lehrkräfte und Erzieher verantwortet werden.

Er befürwortet ausdrücklich die Entscheidung, dass die Impfverordnung nun angepasst wird. Seit diesem Montag haben in Norderstedt Schulen und Kitas wieder geöffnet. Um dabei die Ansteckungsgefahr in den Einrichtungen zu reduzieren, hatte die Norderstedter Politik über die Anschaffung von Luftreinigern mit H14-HEPA-Filtern im vergangenen Hauptausschuss debattiert. Schließlich spricht ein aktuelles Studienpapier den Geräten eine Verminderung der Virenlast in Klassenräumen zu. Sogleich kam der Wunsch auf, die Nutzung der Geräte neben den Schulen auch für sämtliche Kita-Einrichtungen zu prüfen. „Was erstmal vielversprechend als die große Lösung anmutet, hält an den tatschlichen Umständen im Kitabetrieb nicht stand“, so Patrick Pender, Mitglied im Jugendhilfeausschuss. Luftreiniger können beim Schutz vor Viren zwar unterstützen, aber das Schützen durch Masken und Abstandhalten nicht komplett ersetzen. In derselben Studie wird im Ergebnis auf die Schwächen hingewiesen. Das direkte Infektionsrisiko, das durch direktes Anhusten oder beim langen Unterhalten über kurze Distanz erfolgen kann, können Luftreiniger nicht verringern. Besonders in Kitas und Grundschulen kann das Einhalten der Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen nicht wie in den Oberstufen garantiert werden. Zudem könnte mit dem Einsatz der Geräte laut der Verwaltung für Norderstedt erst im Herbst gerechnet werden.

„So eine Wartezeit können wir den Erziehern und Lehrern nicht zumuten und sie den Risiken bis dahin überlassen.“, so Pender und fordert schnellere und wirksame Maßnahmen. Er sieht eine weitere Öffnung der Schulen erst dann vertretbar, wenn dem Personal ein Impfangebot unterbreitet wurde. Der Bund und die Länder passen bereits die Impfverordnung an. Zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus sollen sich Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen sowie Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten nun früher impfen lassen können als bisher geplant.

Pender befürwortet diese Entscheidung ausdrücklich, dass Erzieher und Lehrer bei den Impfungen hochgestuft werden: „Wenn wir frühzeitige Lockerungen im Bildungsbereich wollen, dann müssen wir auch den Schutz der betroffenen Berufsgruppen priorisieren.“ Das Impfzentrum in Norderstedt nimmt seinen Dienst erst viel zu spät auf. Die Gelegenheit, das Impftempo jetzt schnell zu erhöhen, bietet der Impfstoff von AstraZeneca, der für Ältere nicht zugelassen ist. Zudem fordert Pender, dass die Möglichkeit zu PCR-Tests an allen Schulen und Kindertagesstätten für das Personal garantiert wird, damit das Infektionsgeschehen besser vor Ort beurteilt und eingedämmt werden kann.

Foto: © Patrick Pender