Norderstedt (em) Mit Ihrem Dringlichkeitsantrag in der zurückliegenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr am 20. Februar sind die Grünen populistisch und überhastet mit ihrem Dringlichkeitsantrag für eine Sicherheitsüberprüfung der Schleswig-Holstein-Straße, verbunden mit Einführung von Geschwindigkeitsbegrenzungen, Dauerblitzanlagen und ähnlichem Unfug vorgeprescht. Die Stadt ist für die SH-Straße nicht zuständig!

Die SH-Straße ist vom Land als Umgehung des Bereichs Harksheide geplant und gebaut worden, um den Durchgangs- und Quellverkehr zwischen Henstedt-Ulzburg und Hamburg-Nord an Norderstedt vorbei zu leiten und um die Ulzburger Straße als einzige Nord-Süd Verbindung abzulösen. Das ist gelungen, weil die SH-Straße als Schnellstraße eingerichtet wurde und deshalb auch — verkehrstechnisch — exterritorial gebaut wurde. (Deshalb stehen an den Zufahrten in Norderstedt auch jeweils Ortsausgangsschilder und an den Einfahrten Ortseingangsschilder). Sicher sind die beiden letzten Unfälle mit Todesfällen tragisch. Diese aber mit der Sicherheitssituation der SH-Straße zu begründen, entbehrt jeglicher Grundlagen. Die Polizei Norderstedt hat sämtliche Unfallgeschehnisse der zurückliegenden 10 Jahre aufgenommen und untersucht. Lediglich 40 Schadensfälle sind dabei auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Die große Mehrheit beruhte dagegen auf Abbiegemanöver, Vorfahrtmissachtung und Rotlichtverstößen an Kreuzungen. Hier lagen also individuelle Fahrfehler zu Grunde und Ursache waren nicht der Straßenbelag, fehlende Leitplanken oder weitere bauliche Aspekte.

Mit ihrer populistischen Argumentation zu einem notwendigen Sicherheitskonzept für die SH-Straße werden die Kraftfahrer verunsichert. Statt hier rumzujammern hätten die Grünen lieber den Haushalt 2014/15 zustimmen sollen, damit die Kreuzung Poppenbütteler Straße/ Stormarnstraße zügig umgebaut und die Poppenbütteler Straße verschwenkt und damit ein Unfallpunkt an der SH-Straße beseitigt wird. Denn nur damit hatten die Grünen ihre Ablehnung zum Haushalt begründet. Also besser erst einmal vor der eigenen Tür kehren, als übereilte Showanträge stellen! Eine weitere Behauptung der Grünen ist falsch: Gute Straßen ziehen nicht unbedingt mehr Verkehr an: der private Straßenverkehr in Norderstedt (wie auch in Hamburg) nimmt deutlich messbar ab, weshalb zum Beispiel der HVV für die U-Bahnen eine Taktverdichtung in den Hauptzeiten auf 2,5 min prüft und wohl auch einführen wird und gleichzeitig die Verkehrsgutachten neuester Zeit einen Autobahnanschluss in Norderstedt Mitte genau aus diesem Grund jetzt nicht mehr unterstützen. Die Unfallschwerpunkte auf der SH-Straße sind tatsächlich die Kreuzungsbereiche Poppenbütteler Straße und Stormarnstraße und das soll gegen den Willen der Grünen (und Linken) entschärft werden, hier wird eine Kreuzung vernünftig ausgebaut.