Norderstedt (em) Das Feuerwehrmuseum Schleswig-Holstein zeigt rund 100 großformatige Fotos von Feuerwehreinsätzen in Norddeutschland. 300 Sekunden, also fünf Minuten, beträgt heute die durchschnittliche Ausrück- und Anfahrszeit der Löschfahrzeuge und Rettungswagen. Das Spektrum der Feuerwehreinsätze ist dabei breit gefächert und äußerst vielfältig.

Es reicht vom einfachen Türöffnen bis zum Befreien von eingeklemmten Personen im PKW nach einem Verkehrsunfall, vom Einfangen einer entlaufenen Katze aus einem Baum bis zum Verladen eines ausgerissenen Elefanten mit Hilfe eines Kranwagens auf einen LKW, vom Leerpumpen eines nach einem Unwetter mit Wasser vollgelaufenen Kellers bis zum Löschen einer brennenden Wohnung oder eines brennenden Tanklastzuges. Hinzu kommen noch zahlreiche Fotos von der Waldbrandkatastrophe 1975 in der Lüneburger Heide und der Schneekatastrophe 1978/79 in Schleswig-Holstein. Ferner gibt es noch mehrere Videos, welche die Arbeit der Feuerwehr beleuchten. Das richtige Befüllen der Sandsäcke kann von den kleinen und großen Besuchern in der Ausstellung geübt werden.

Viele der in der Ausstellung dokumentierten Einsätze gehen unter die Haut. Sie zeigen aber auch die außergewöhnlichen Leistungen der Feuerwehrleute. Nachdem der Turm des Hamburger Michels 1906 infolge unsachgemäß ausgeführter Lötarbeiten in Brand geriet, konnte das berühmte Kirchengebäude trotz eines Großeinsatzes der Feuerwehr Hamburg nicht gerettet werden. Der wohl größte Einsatz in der bisherigen Nachkriegsgeschichte ereignete sich in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 als Hamburg - ebenso wie das norddeutsche Küstengebiet - von einer verheerenden Sturmflut betroffen war. Alle Kräfte der Feuerwehr Hamburg, Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr, standen bis zu 14 Tage danach an allen Brennpunkten im Einsatz. Unterstützt wurden sie durch die Bundeswehr und Hilfsorganisationen. Als das Altonaer Museum 1980 wegen eines defekten Kabels lichterloh in Flammen stand, konnte die Feuerwehr zahlreiche kulturelle Schätze vor den Flammen retten. Die Feuerwehr Hamburg wird dieses Jahr 150 Jahre alt und ist mit ihren rund 2.300 Einsatzkräften und über 500 Feuerwehrfahrzeugen die zweitgrößte Wehr Deutschlands. Hinzu kommen noch etwa 2.600 aktive Mitglieder in den 87 Freiwilligen Feuerwehren.

Die Ausstellung wird von mehreren Sponsoren gefördert. Weitere Informationen zu dieser Ausstellung und zu den aktuell gültigen Hygienevorschriften in den Norderstedter Museen sind im Internet unter www.feuerwehrmuseum-sh.de abrufbar.

ÖFFNUNGSZEITEN
Mittwoch bis Samstag: 15.00 18.00 Uhr
Sonntag: 11.00 18.00 Uhr

EINTRITTSPREISE 5,- Euro / ermäßigt 2,50 Euro / freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre

Weitere Informationen im Internet unter www.feuerwehrmuseum-sh.de.

Foto: "Großfeuer in einem Chemiebetrieb auf der Veddel am 18. Mai 1974. Brandbekämpfung mit dem Wenderohr eines Tanklöschfahrzeugs, © Manfred Gihl"