Norderstedt (em) Mit viel Musik und Bewegung feiert die Lebenshilfe Norderstedt das zweite inklusive Sportfest.

Am Sonntag, 11. September, veranstaltet die Lebenshilfe Ortsvereinigung Norderstedt das zweite inklusive Sportfest für Menschen mit und ohne Behinderung im Stadtpark Norderstedt. Die Veranstaltung ist eine Kombination aus verschiedenen Wettbewerben rund um den Stadtpark-See und einer Bewegungs-, Spiele- und Info Meile mit Unterhaltungs- Programm auf der Promenade. Unter dem Motto „Norderstedt Sportiv - lnklusiv -Aktiv dabei sein“ sollen möglichst viele Menschen von klein bis groß, mit oder ohne Behinderung angesprochen werden, um mit der Lebenshilfe zu feiern.

Am Sonntagvormittag, 11 Uhr, eröffnet Wolfgang Sacher, 1. Vorsitzender der Lebenshilfe Ortsvereinigung Norderstedt, gemeinsam mit Lars Hansen, Paratriathlet aus Schleswig die Veranstaltung. ,,Wir freuen uns, dass wir Lars Hansen für unsere Veranstaltung gewinnen konnten", sagt Wolfgang Sacher. „Lars Hansen ist ein außergewöhnlicher und erfolgreicher Parasportler“. Durch einen Arbeitsunfall verlor Lars Hansen 1996, mit 16 Jahren, seine rechte Hand. Nach dem ersten Schock hat ihn der Sport wieder ins Leben zurückgeholt. Seit vielen Jahren betreibt Lars Hansen Triathlon auf höchstem Niveau. Deutsche Meisterschaften, Europameisterschaften und der Sieg 2014 beim lronman auf Hawaii in der Parawertung sind nur einige seiner spektakulären Erfolge. „Mein letzter großer Wettkampf liegt nur wenige Wochen zurück“, sagt Lars Hansen, der beim Ostseeman in Glücksburg 3,9 Kilometer geschwommen, 180 Kilometer Rad gefahren und einen Marathon gelaufen ist. Neben der feierlichen Eröffnung wird Lars Hansen auch am lnklusionslauf rund um den Stadtpark- See teilnehmen. Wie viele Runden er laufen wird, entscheidet er vor Ort, denn alle Läufer können flexibel und spontan entscheiden, ob sie eine, zwei oder drei Runden laufen möchten.
Das Sportfest soll für alle attraktiv sein und Horizonte auf Seiten der Menschen mit und ohne Behinderung erweitern

„Die Teilnahme an unserem inklusiven Sportfest soll für alle Interessierten attraktiv sein und Horizonte auf Seiten der Menschen mit und ohne Behinderung erweitern. Ziel der Veranstaltung ist es durch gemeinsame sportliche Aktivitäten Barrieren, Unsicherheiten und Ängste bei allen Beteiligten zu überwinden“, sagt Wolfgang Sacher.

Zu den sportlichen Angeboten des Festes zählt das Rollstuhlrennen, der lnklusionslauf über eine, zwei oder drei Runden. Hier bieten wir auch verschiedene Kinderwertungen an. Die 9 bis 13 jährigen laufen eine Runde, die 14 bis 15 jährigen zwei Runden. Der dritte Wettbewerb ist Nordic Walking über eine oder zwei Runden um den Stadtpark-See. Als Höhepunkt der Veranstaltung startet um 15 Uhr der Team Sprint. Hier startet ein Mensch mit Behinderung mit einem Partner ohne Behinderung. Das Ziel muss gemeinsam erreicht werden.

Info-Meile auf der Promenade

Die bunte Info-Meile auf der Promenade lädt alle Besucher ein, sich bei den verschiedenen Ausstellern über ihre Angebote zu informieren. Unter anderem stellen der lntegrative Sportverein Norderstedt, der Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte, der Verein Omega, die Kampfkunstschule Shogun, die Lebenshilfe Norderstedt und die Special Olympics Schleswig- Holstein ihre Arbeit vor. Beim Hamburg Airport kann man seine körperlichen Fähigkeiten auf einem Surfsimulator testen.

Bühnenprogramm mit Live-Musik

Ein attraktives Bühnenprogramm mit Live-Musik sorgt ebenfalls für Unterhaltung. „Die Band ,,Station 17“ und die „Mischa Gohlke Band feat. Katrin Wulff werden auftreten“, sagt Sarah Fleischer von der Lebenshilfe Norderstedt, die mit Ihrem Kollegen Andreas Marcial das Fest organisiert. Die Band „Station 17“ ist eine Musikband, die sich aus einem Projekt der Wohngruppe 17 der Evangelischen Stiftung Alsterdorf 1988 gegründet hat. Die Band besteht aus Musikern mit und ohne Behinderung. Die Band um Mischa Gohlke zeigt ebenfalls auf eindrucksvolle Weise, was man mit Musik bewegen kann. Für den 34 jährigen Mischa Gohlke steht schon längst fest: „Grenzen sind relativ“. Dies spürt man nicht nur in seinem virtuosen Gitarrenspiel, sondern auch in der Arbeit seiner gleichnamigen Initiative, welche sich mit verschiedensten Projekten, Veranstaltungen und Aktionen für eine inklusive, integrale und nachhaltige Gesellschaft einsetzt. Das Pilotprojekt „Musikunterricht für Hörgeschädigte“ wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Seine an Taubheit grenzende Hörschädigung sieht er nicht als Einschränkung sondern als Chance, sich herauszufordern und das zu tun, was er scheinbar am wenigsten kann: Musik machen.
Die Bewegungs- und Spiele-Meile

Die Bewegungs- und Spiele-Meile auf der Promenade wird aus zehn verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Niveaustufen bestehen und bietet die Möglichkeit ein breites Publikum zu integrieren. Mit einer Spiele-Stationskarte können die Besucher die zehn verschiedenen Aktionen besuchen und sich die Karte an den jeweiligen Stationen abstempeln lassen. Wer alle Stationen besucht hat und zehn Stempel vorweisen kann, hat die Möglichkeit einen attraktiven Preis zu gewinnen. Neben einem neun Meter hohen Kletterturm, einer Hüpfburg und einem aus gebrauchten Waschmaschinen gebauten Torwandschießen des Gebrauchtwarenhauses Hempels, wird es auch einen Rollstuhlparcours, eine Fühl- und Spielestation mit Stolle's Vitalwelten, Dosenwerfen und verschiedene Bastelstationen geben. Wer ausprobieren möchte, wie es sich in einem Rollstuhl fährt und wie man Kantsteine oder Unebenheiten im Rollstuhl meistert, kann dies im Rollstuhlparcours ausprobieren. Das ARRIBA begeistert die Kinder mit verschiedenen Mitmacht Aktionen.

Auf einer 12 X 6 Meter großen Bodenfläche werden im Laufe des Tages unterschiedliche Vorführungen angeboten. Die Tanzgruppe „Here we are“ ist ein inklusives Tanzprojekt. Mit ihrer Tanzperformance DOITYOURSELF hat die Kompanie sich bereits im Februar dieses Jahres auf der Bühne des Hamburger Sprechwerk präsentiert. Die Kampfkunstschule Shogun, die in Kooperation mit der Lebenshilfe einen Kurs anbietet, führt mit Teilnehmern kleine Kampfkunsteinlagen vor. Der FC St. Pauli zeigt auf der Fläche wie Menschen mit Sehbehinderung Blindenfußball spielen.

Der FC St. Pauli hat seit 2006 ein eigenes Blindenfußball-Team, in dem die Spieler, Trainer und Betreuer unter Beweis stellen, dass Blindenfußball ein sehr rasanter und spannender Sport für blinde und sehbehinderte Menschen ist.

Die Lebenshilfe Norderstedt rechnet mit zahlreichen Besuchern, da die Veranstaltung überregional beworben wird, das heißt, es werden Sportvereine, öffentliche Stellen und Einrichtungen aus der Arbeit mit Menschen mit Behinderung aus ganz Schleswig Holstein und Hamburg eingeladen teilzunehmen. Die Lebenshilfe Norderstedt wurde 1967 gegründet und setzt sich seitdem für die Interessen von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen ein.

Nähere Infos und die Anmeldung gibt es unter www.norderstedt-sportiv-inklusiv.de.