Quickborn (em) Die Preise neuer Feuerwehrfahrzeuge haben sich binnen weniger Jahre nahezu verdoppelt, moderne Löschfahrzeuge kosten heute bis zu 800.000 Euro. Um trotzdem bestmöglich für die Zukunft gerüstet zu sein, hat die Freiwillige Feuerwehr Quickborn ein Wechselladerkonzept erarbeitet. Die innovative Lösung ermöglicht die Anschaffung modernster Technik, gewährleistet die Attraktivität der Wache und spart der Stadt Quickborn hunderttausende Euro.

Das Konzept ist dabei denkbar einfach: Anstatt für jeden Einsatzzweck ein teures Spezialfahrzeug für bis zu 800.000 Euro anzuschaffen, hat die Stadt Quickborn bereits im Jahr 2022 ein Feuerwehr-Trägerfahrzeug für knapp 220.000 Euro eingekauft. Das Trägerfahrzeug kann binnen weniger Minuten mit hochmodernen und für den Einsatzzweck geeigneten Abrollcontainern ausgerüstet werden, die im Mittel deutlich günstiger sind als ihre fahrenden Pendants. Über zwei solche Container verfügt die Quickborner Wehr bereits, hat dadurch Kosten in Höhe von mindestens 750.000 Euro eingespart. Zwei weitere Abrollcontainer sollen kommen.

„Die Container sind wahre Wunderwerke der Technik“, erklärt Quickborns Wehrführer Wido Schön. „Sie können alles, was die Spezialfahrzeuge auch können – und ermöglichen uns so, trotz erheblich gestiegener Preise auf dem Markt für Feuerwehrfahrzeuge auf dem neusten Stand der Technik zu arbeiten und für jeden Einsatztyp gerüstet zu sein.“

Bei den eingesetzten Spezialcontainern handelt es sich ausschließlich um Gerät, das für den sogenannten zweiten Abmarsch benötigt wird, also die nachrückenden Einheiten. Während die Löschfahrzeuge, Einsatzleitwagen und Mannschaftstransporter sofort zum Einsatzort ausrücken, wird das Trägerfahrzeug mit dem entsprechenden Container bestückt. Am Einsatzort können die Container schließlich abgeladen oder aufgesattelt genutzt werden. Im Juli 2022 ist ein Rüst-Container für schwere technische Hilfe angeschafft worden, im November 2023 ein begehbarer Atemschutz-Container mit Gefahrengutausrüstung, Atemschutzgeräten und kompletter Werkstatt. Im April 2024 hat die Freiwillige Feuerwehr für gut 12.000 Euro zudem einen wasserdichten Mulde-Container angeschafft, der als Löschwasserpuffer eingesetzt und mit Material beladen werden kann. Geplant ist außerdem die Anschaffung eines Hygiene-Containers, in einigen Jahren könnte dann noch ein Energie-Container hinzukommen.

„Unsere Feuerwehr legt großen Wert auf Wirtschaftlichkeit und fordert nie mehr als das, was tatsächlich benötigt wird“, freut sich Quickborns Bürgermeister Thomas Beckmann. „Wenn dabei dann wie in diesem Fall auch noch ein Weg gefunden wird, Kosten zu sparen und trotzdem bestmöglich aufgestellt zu sein, kann man die Quickborner Bürgerinnen und Bürger nur beglückwünschen. Unsere Wache leistet auf allen Ebenen hervorragende Arbeit. Es ist keine zehn Tage her, dass unsere Feuerwehr nach den schweren Unwettern vom 21. Juli ganze 212 Einsätze in 24 Stunden gefahren und koordiniert hat.“

Wehrführer Wido Schön: „Wir sind in Quickborn sehr gut aufgestellt, auch im Vergleich zu anderen Wachen. Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniert ausgezeichnet, das gegenseitige Vertrauen ist da und wir bekommen, was wir brauchen.“

Foto: Thorsten Wiehe, Daniel Hafemann und Björn Fehrs vor dem geöffneten Abrollcontainer Rüst der Freiwilligen Feuerwehr Quickborn