Quickborn (kv) Bei der Jahrespressekonferenz der Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis Pinneberg und Umgebung im Sporthotel in Quickborn wurde eines wieder sehr deutlich: Die regionale Ausrichtung des genossenschaftlichen Finanzverbundes hat sich gerade in der Finanzkrise durch Stabilität bewährt.

Sönke Hahn, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Elbmarsch, brachte es auf den Punkt. „Dieses zugegebenermaßen „langweilige Geschäftsmodell“ hat dazu geführt, dass die Volks- und Raiffeisenbanken als einzige Bankengruppe nicht auf die Hilfe des Staates zurückgreifen mussten.“ „Das Prinzip des verantwortlichen Handelns für die Mitglieder in der Region zusammen mit der Geschlossenheit der Institute untereinander in der Krise haben sich nachweislich bewährt“, so Hahn. Christian Kähler, Vorstandsmitglied der Volksbank eG Elmshorn, konnte den Anwesenden eine durchweg positive Entwicklung zum vorangegangenen Jahr präsentieren. So war eine Veränderung der Bilanzsumme um + 3,4 Prozent zu verzeichnen und auch die Kredite nahmen um 6 Prozent zu. Das Vertrauen der Kunden in die Volks- und Raiffeisenbanken zeigen die gestiegenen Kundeneinlagen um 2,7 Prozent sowie 465 neue Mitglieder eindrucksvoll.

Reiner Schomacker, Vorstandsmitglied der Norderstedter Bank eG, ging in seiner Rede ausführlich auf den Regelungswahn ein: „Uns als Arbeitsgemeinschaft der VR-Banken im Kreis Pinneberg und Umgebung liegen grundsätzlich Regelungen am Herzen, die ursächlich verhindern, dass es erneut zu Verwerfungen im Bankenbereich kommt. Daher besteht konkreter Bedarf an ein differenziertes, die Unterschiedlichkeit der Geschäftsmodelle bewahrendes Aufsichts- und Kontrollsystem. Leider ist das Gegenteil die Realität. Die Regulierung drängt immer mehr auf Vereinheitlichung und ist geprägt von den Strukturen einer kapitalmarktorientierten Großbank“, so Schomacker. „Man muss schauen, was sich in der Krise bewährt hat und diese Erkenntnisse auch in die Aufsichts- und Regelungspraxis mit einbringen.“ Schomacker machte weiter deutlich, dass sich der administrative Aufwand wie Veränderungen der EDV-Systeme, der Regel-, Überwachungs- und Controllingsysteme in den letzten Jahren dramatisch erhöht hat. Die Branche beziffert den regulierungsbedingten Mehraufwand auf rund fünf Milliarden Euro. Aber auch die Kunden bekommen die Regulierungswut zu spüren, und können gerade in den individuellen Beratungsgesprächen, die Sinnhaftigkeit vieler neuer Regelungen nicht nachvollziehen.

Die sicherste Karte auf dem Markt stellte Uwe Augustin, Vorstandsmitglied der VR Bank Pinneberg eG, den Anwesenden mit der „VR-Bank Card V-Pay“ vor. Basierend auf einer ausschließlichen Chip- und PIN-Nutzung ist die Karte derzeit die Sicherste auf dem Markt und wurde speziell für den europäischen Markt entwickelt. Für die Kunden bedeutet die Karte keine große Umstellung. Nach dem Motto „Alles wie immer, nur besser“ bleiben die Funktionen wie der Zugang zum Geldautomaten, Auszugsdrucker oder Selbstbedienungsterminal erhalten. In europäischen Ländern kann die Karte wie im Inland für Einkäufe und Bargeldabhebungen benutzt werden. Mit einem Ausblick in die Zukunft stellte Uwe Augustin das kontaktlose Bezahlen als konkretes Projekt der VR-Gruppe vor, das ab dem 1.Quartal 2012 im Großraum Hannover startet. Kontaktloses Bezahlen bedeutet: Eine sekundenschneller Bezahlvorgang, ohne dass die Karte in ein Lesegerät gesteckt werden muss. Geprüft wird nun die Akzeptanz sowohl auf Seiten des Handels als auch auf Seiten der Karteninhaber.