Norderstedt (em) Roboter werden Menschen ersetzten, sie werden aber auch Arbeitsplätze schaffen, aber ganz andere. „Sorgen muss uns machen, was führende Unternehmensberatungs-Institute wie z.B, McKinsey vorhersagen, dass nämlich in Deutschland bis zum Jahre 2030 knapp ein Drittel aller Arbeitsplätze durch den Einsatz von Computern verloren gehen kann“, so der ehemalige Landtagsangeordnete Manfred Ritzek. Vielleicht und hoffentlich wird der Verlust an Arbeitsplätzen wesentlich geringer sein, auch dazu gibt es Prognosen.

Aber die Digitalisierung schreitet voran, nicht nur in der Industrie, sondern in allen Bereichen, in denen es strukturierte Arbeiten gibt, wie z.B. in der Verwaltung und im Versicherungswesen. In den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht und Sicherheit werden viele neue Arbeitsplätze entstehen. „Aber Tatsache ist, dass die Digitalisierung die Arbeitswelt verändern wird und die Digitalisierung das Leben der Menschen umkrempeln wird “, so Manfred Ritzek.

Auch in Norderstedt werden wir die Auswirkungen der Digitalisierung spüren, schneller als jetzt noch erwartet. Die Auswirkungen auf die Arbeitswelt und auf das gesellschaftliche Miteinander müssten eigentlich vordringliches Thema auch der Kommunal- und Landespolitik sein, auch hier in Norderstedt. Erkennbar ist nicht viel. „Strukturwandel hat es immer schon gegeben, aber nicht in dieser durch die digitale Entwicklung verursachten Geschwindigkeit. Heute bleibt nicht eine Generation zur Anpassung, sondern höchstens 10 Jahre“, so Ritzek.

Und wir Bürgerinnen und Bürger sollten auch kritischer sein mit der Nutzung der digitalen Möglichkeiten. Ist es wirklich notwendig, alles über Smart-Home-Apps zu regeln für die vollautomatische Küche, die Waschmaschine, das Fensterputzen u.s.w.? Ist es wirklich sinnvoll, jede Kleinigkeit im Kaufhaus mit der Karte zu bezahlen? „Können wir nicht mal in einen Buchladen in unserer Stadt gehen und dort etwas kaufen und bezahlen? Oder sind wir so großzügig mit der Verschwendung unserer Individualität, dass wir von Computern und damit von Großunternehmen über die vorhandenen Daten eingeschätzt, bewertet und beurteilt werden und am Ende vermarktet werden“, so Ritzek.

Die Digitalisierung wird Vieles verändern. „Wir müssen sie, jeder Einzelne, bewusst mitgestalten, uns nicht vereinnahmen lassen. Wir sind gefordert, insbesondere aber auch unsere politischen Verantwortlichen. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen und nicht die schnelle digitale Vernetzung und ökonomische Gewinnmaximierung“, so Ritzek abschließend.